Südwestküste: Barahona, Pedernales – Urwald, Steppe, Zuckerrohr und viele Tiere
Westlich von Santo Domingo kommt man zur Bahoruco-Halbinsel mit dem Gebirge Sierra de Bahoruco. Ein Nationalpark mit trockenem Bergwald, in dem es unterschiedlichste Orchideen und alte Geschichten von Indianern, Piraten und entlaufenen Sklaven zu entdecken gibt. Es handelt sich um die dominikanische Region mit der größten landschaftlichen Vielfalt, die von Urwald bis Steppe reicht.
In dieses entlegene Gebiet nahe der Grenze zu Haiti hatten sich die Tainos, die indianischen Ureinwohner der Insel, vor den spanischen Eroberern geflüchtet. Ein blutiger Aufstand unter ihrem Führer Enriquillo im Jahr 1533 scheiterte und besiegelte endgültig das Schicksal des untergegangenen Volkes. Piraten vergruben ihre reiche Beute in der Grenzregion, weil sie sich hier, weitab von Santo Domingo vor der Obrigkeit sicher fühlen konnten. 1802, wenige Jahre nach der Besetzung der Insel durch die Franzosen, gründete der haitianische Befreiungsheld Toussaint die Stadt Barahona.
Heute genießt der Gast hier, vor der imposanten Bergkulisse der Sierra de Bahoruco, exzellenten Hummer. Meist stammt die Delikatesse aus den Gewässern vor Pedernales, einem bedeutenden Fischerei-Zentrum kurz vor der Grenze zu Haiti. Einen Besuch wert ist besonders der Nationalpark Jaragua mit seinen über 50 Millionen Jahren alten geologischen Gesteinsbildungen, einem wahren Trekking-Paradies. In der Lagune von Oviedo tummeln sich unzählige Flamingos. Seltenen Schildkrötenarten finden auf den Inseln Beata und Alto Velo Schutz für ihre Brut.
Weiter im trockenen Landesinneren liegt der Nationalpark Enriquillo mit dem größten See der Karibik, dem Lago Enriquillo. In seinen salzigen Fluten fühlen sich über 300 Krokodile wohl. Dorthin gelangen Reisende durch endlose Zuckerrohrfelder. Mystisch geht es im Dorf Cabral in der Nähe von Azua zu. Magnetische Kräfte sollen dafür verantwortlich sein, dass Dinge sich entgegen der normalen physischen Gesetze bergauf bewegen und man bei einer Bergab-Fahrt mit dem Auto das Gefühl hat, der Wagen würde von unsichtbarer Hand in die andere Richtung gezogen.
Weitere Informationen sind beim Fremdenverkehrsamt der Dominikanischen Republik erhältlich (FVA der Dominikanischen Republik, Kaiserstr. 13, 60311 Frankfurt, Tel.: 069/91397878).