Reisereportage Jordanien
Ahlan Wa Sahlan – Willkommen in Jordanien! Auf den Spuren der Geschichte, zu den Schauplätzen der Bibel sowie den Überresten antiker Hochkulturen.Willkommen im Haschemitischen Königreich Jordanien, einem jungen Land mit alter Geschichte, und zugleich einer viel bereisten Brücke zwischen Meer und Wüste. Über den Schichten der Antike liegt ein Land von faszinierender Schönheit und großer Gegensätze: Das Jordan-Tal, fruchtbar und in beständigem Wandel, die Wüsten-Canyons, unermesslich und still. Hier findet man Berge, prächtige Burgen und Jagdschlösser, die unheimliche Wildnis von Wadi Rum, die Korallenriffe des Roten Meeres wie auch erholsame Kurorte in der Region des Toten Meeres. Außerdem gibt es hier Monumente aus jedem Zeitalter der Menschheit, gekrönt von der aus Fels gemeißelten Stadt Petra.
Wir starten unsere Reise in der Hauptstadt Amman. Dank der günstigen und zentralen Lage Ammans kann man von hier aus alle Sehenswürdigkeiten des Landes in maximal fünf Autofahrstunden erreichen. Rund 1,3 Millionen Jordanier leben in der Hauptstadt und verwandeln die Metropole in eine quirlige Mischung aus Antike und Moderne. Ein Bummel durch die Läden und Suqs (Märkte) darf bei dem Stadtbummel nicht fehlen. Amüsiert beobachten wir, wie die Menschen vor den Geschäften mit den Händlern feilschen und sich anschließend mit einer Nargileh (Wasserpfeife) im Kaffeehaus von den harten Verhandlungen erholen. Viel ruhiger dagegen geht es im Römischen Theater im Herzen der Altstadt zu. Insgesamt 6000 Plätze und erhöhte Bühnen laden zum Verweilen ein. Wir testen die viel gepriesene Akustik und sind erstaunt, dass man noch ganz oben hören kann, was unten auf der Bühne gesprochen wird. Bei Sonnenuntergang lassen wir den Tag ausklingen. Wir genießen vom 837 m hoch gelegenen Zitadellenhügel den herrlichen Ausblick auf die ?weiße Stadt".Etwa eine Stunde in nördlicher Richtung von Amman liegt Jerash. Die Stadt, das antike Gerasa, ist weltweit die besterhaltene römische Siedlung. Es fällt uns nicht schwer, uns vorzustellen wie hier einst der Handel blühte und reiche Kaufleute mit ihren Wagen die Kolonnadenstraße entlang fuhren. Die Pflasterung ist noch original erhalten und unser Reiseführer macht uns auf die Wagenspuren aufmerksam. Die Akustik im Südtheater von Jerash begeistert uns. Wir nehmen uns vor, beim nächsten Mal das Jerash-Festival, das hier jedes Jahr im Juli und August stattfindet, zu besuchen.So viel Geschichte macht hungrig. Wer glaubt, in Jordanien mal eben kurz ein Mittagessen einnehmen zu können, der irrt. Wir staunen. Die Kellner hören gar nicht mehr auf, kleine Schüsseln mit köstlich duftenden Speisen auf den Tisch zu stellen. Wer mit allzu viel Appetit mit den Mezzeh, den jordanischen Vorspeisen, beginnt, wird beim Hauptgang dankend ablehnen müssen. Und das wäre doch schade – ganz besonders dann, wenn das jordanische Nationalgericht Mansaf auf dem Speiseplan steht, in Jogurtsoße gekochtes Lammfleisch, serviert auf einem Reisbett. Nicht nur wer traditionell mit den Händen isst, leckt sich danach die Finger.
Frisch gestärkt geht es zurück in Richtung Süden. Unser nächster Halt liegt 400 m unter dem Meeresspiegel: das Tote Meer. Seit Jahrtausenden ist die Heilwirkung des größten Binnengewässer Jordaniens bekannt. Ist es nun das ausgedehnte Mittagessen oder die bromhaltige Luft, die uns so herrlich schläfrig macht? Egal, jetzt steht erst einmal ein entspannendes Bad im – oder besser auf – dem Toten Meer auf dem Programm. Wir müssen lachen, während wir ins Wasser steigen, denn keiner von uns hat wirklich geglaubt, dass man ohne Anstrengung auf dem Toten Meer liegen kann. Aber, es funktioniert, und beim ?floating" lässt es sich hier herrlich faul in der Urlaubslektüre schmökern. => Weiter