Victoriasee
Der in der ostafrikanischen Hochebene liegende Victoriasee grenzt an Tansania, Kenia und Uganda und stellt ein Gewässer der Superlative dar. Aufgrund seiner enormen Größe von beinahe 69.000 Quadratkilometern wird der See, das berühmteste Gewässer des Ostafrikanischen Grabenbruchs, auch als Mittelmeer Ostafrikas bezeichnet. Nach dem Kaspischen Meer und dem Oberen See ist er der drittgrößte See der Welt, an dessen Ufern über 30 Millionen Menschen beheimatet sind.
Der See gilt als Relikt eines vor einigen Millionen Jahren noch sehr viel größeren Gewässers. Der britische Entdecker John Hanning Speke erblickte den Victoriasee, einst als Nyanza bezeichnet, als erster Europäer im Jahr 1858 und gab ihm seinen heutigen Namen nach seiner damaligen Königin.
Heute kann man hier eine unvergleichbare Artenvielfalt beobachten, darunter beispielsweise imposante Flusspferde und mehr als 550 verschiedene Fischspezies. Jedoch setzten Forscher in den 1960er Jahren riesige, bis zu 200 Kilogramm schwere Nilbarsche im Victoriasee aus, welche durch ihre schnelle Verbreitung inzwischen als Nahrungskonkurrent für den heimischen Victoriabarsch Tilapia auftreten und darüber hinaus die durch Parasiten weitergegebenen Bilharziose-Erreger vermehren.
Ein weiteres Problem ist die Wasserhyanzinthe, die ursprünglich nicht im See auftrat, inzwischen aber große Flächen bedeckt.