Galle
Aufgrund seiner intakten Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert bekam Galle, heute siebtgrößte Stadt des Landes, von der UNESCO den Status eines Weltkulturerbes verliehen. Als Handelshafen vollzog die Metropole an der Südwestküste Sri Lankas im Mittelalter eine steile Karriere. Edelsteine, Gewürze und Seide aus dem fernöstlichen Ländern wurden von hier bis in die Stadtrepubliken Venedig und Genua verschifft. Ab dem 16. Jahrhundert nutzen zunächst die Portugiesen und später die Holländer die hervorragende Lage Galles für ihre Kolonialwaren. 1796 übergaben die holländischen Besatzer die Stadt ohne Kampf den Briten und hinterließen die bis heute gut erhaltene koloniale Architektur. Erst mit dem Ausbau Colombos zum wichtigsten Handelsplatz des Landes verlor Galle an Bedeutung.
Kern der Alstadt von Galle ist das holländische Stadtviertel Fort, das auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt und komplett von Wällen umschlossen ist. Diese folgen dem Küstenverlauf und dienen als beliebte Promenade entlang des Wassers. Der Zugang zu dem holländischen Stadtviertel erfolgt paradoxerweise durch das von den Briten errichtete neue Tor.
Das relativ linear angelegte Stadtviertel wird von den Bastionen der Befestigungswälle gesäumt. Einige dieser Verteidigungspunkte stammen bereits aus den portugiesischen Zeiten Galles, andere wurden erst später unter den Engländern ergänzt. Folgt man den Bastionen gelangt man auch zum alten Tor, das bis 1873 den einzigen Zugang zur Stadt bildete. Unmittelbar in seiner Nähe befindet sich auch das Gouverment House, ehemalige Residenz des holländischen Gouverneurs und heute Firmensitz. In seiner Umgebung gibt es zahlreiche Bauten im Stil historischer Herrenhäuser. Unmittelbar gegenüber dem Gebäude liegt die aktuelle holländische Kirche von Galle, die im Stil des Barocks von einer privaten Stifterin errichtet wurde.
Nach dem Besuch von Fort sollte man auch den Vierteln der Einheimischen Kaluwella und Pettah eine Visite abstatten. Letzteres befindet sich östlich des Hafens und hält als Basarbezirk einige interessante Läden mit kunsthandwerklichen Arbeiten bereit. Nicht umsonst gilt Galle als singhalesisches Zentrum des Kunsthandwerks und ist besonders für seine Klöppelspitzen berühmt.