Victoria

Melbourne bietet historische Gebäude und moderne Architektur

Melbourne bietet historische Gebäude und moderne Architektur. Bild: Adam Bruzzone, Tourism Australia

Der mit einer Fläche von rund 227.000 Quadratkilometern zweitkleinste Bundesstaat Australiens, Victoria, wird von vier Großlandschaften geprägt: im Norden findet sich das Murraybecken und im Süden das Bergland, während die Grenze nach New South Wales durch die Great Dividing Range und der Osten durch eine schmale Küstenebene gekennzeichnet ist. Es herrscht ein mitteleuropäisches bis mediterranes Klima.

Melbourne, die Bundeshauptstadt Victorias, stellt mit einer attraktiven Mischung aus prächtigen, historischen Gebäuden und hochmoderner Architektur das Zentrum für Kunst und Kultur im Land dar. Im Umkreis der Stadt befinden sich faszinierend abwechslungsreiche Landschaften – trockene Wüstenplateaus werden nur wenige Kilometer weiter von schneebedeckten Bergketten abgelöst, während sich schroffe Felsküsten mit weitläufigen Regen- und Eukalyptuswäldern abwechseln, welche scheinbar noch nie von einem Menschen betreten wurden.

Die Regenwälder reichen in Australien zum Teil bis ans Meer

Die Regenwälder reichen in Australien zum Teil bis ans Meer. Foto: Lincoln Fowler, Tourism Australia

Wer assoziiert mit Australien keine Traumwellen für Surfer? Zahllos sind die Küsten, an die es Wellenreiter aus aller Welt zieht, berühmt die Strände von Bells Beach und Torquay. In der gemütlichen Surferhochburg Torquay, knapp 100 Kilometer südlich von Melbourne an der Westküste Victorias, beginnt die berühmte Great Ocean Road, die als eine der atemberaubendsten Küstenstraßen weltweit gilt und sich 285 Kilometer bis nach Warrnambool direkt an der Küste entlangschlängelt. An diesem Küstenabschnitt stürzen sich zahlreiche Surfakrobaten in die meterhohen Wellen, wobei Bells Beach und Jan Luc zu den bekanntesten Surfrevieren der Welt gehören. Weiter führt die Great Ocean Road nach Lorne, einem der beliebtesten Sommerziele der Melbourner, die hier die grenzenlosen Angel- und Wassersportmöglichkeiten schätzen. Auf dem besonders reizvollen Abschnitt zwischen Lorne und Apollo Bay scheint die Straße jede einzelne Krümmung der Küste nachzuvollziehen. Während im Otway National Park hinter Apollo Bay die grünen Regenwälder bis fast ans Meer reichen, besteht das Ufer weiter westlich aus einer dramatischen Kette von Felsklippen.

Surferparadies Victoria

Surferparadies Victoria. Bild: Tom Keating, Tourism Australia

Im „Otway Fly Tree Top Walk“ schaukelt man auf Hängebrücken in Höhe der Regenwald-Baumkronen. Mit über 60 Metern Höhe ist Moonlight Head die höchste Steilküste der Welt, jedoch wird dieser beeindruckende Anblick vom Naturwunder der berühmten „Zwölf Apostel“ noch übertroffen, gewaltigen, bizarr geformten Felsformationen, die als Wahrzeichen Victorias dienen und von denen im Juli 2005 einer ins Meer stürzte. Hier finden sich neben einladenden Fischerdörfern und Seehäfen auch die bekannten Naturskulpturen „The Arch“ und „The London Bridge“.

Die Zwölf Apostel-Felsen sind Wahrzeichen des Bundesstaates

Die Zwölf Apostel-Felsen sind Wahrzeichen des Bundesstaates Victoria. Bild: David B. Simmonds, Tourism Australia

Rund eine Autostunde von Warrnambool entfernt erhebt sich das scheinbar unüberwindbare Sandsteingebirge der Grampians, das bereits vor über 400 Millionen Jahren durch gewaltige Erdbeben entstand und durch Wind, Regen und Flüsse zu einer der imposantesten Landschaften des Landes geschliffen wurde. Der Nationalpark, der zahllose verschlafene Koalas beheimatet, gilt als Bergsteiger- und Wanderparadies. Im Park finden sich unzählige Zeugnisse der Aborigines, wie z. B. 200-2.000 Jahre alte Höhlenzeichnungen sowie bis zu 6.000 Jahre alte Steinbauten. Auch die nähere Umgebung der Grampians bietet eine Vielzahl attraktiver Freizeitangebote, so etwa Ararat als Herzstück des Weinbaus, der Little Desert National Park und Ballarat, das Zentrum der ersten australischen Goldfunde. Der Murray River, mit 2.575 Kilometern längster Fluss des Kontinents und drittlängster Strom weltweit, bildet zwischen dem östlichen Corryong und Mildura im Westen eine natürliche Grenze zwischen Victoria und New South Wales. Auf Hausbooten oder historischen Schaufelraddampfern lassen sich der wilde, ursprüngliche Buschwald, der sich am Ufer erstreckt, sowie reizvolle Orte beobachten, während man den Rufen der Kookaburra lauscht, die kurz danach in Schwärmen aufsteigen. Auch Wassersportler wissen den Murray zu schätzen: wer schwimmen will, muss nur vom Boot ins Wasserspringen oder z. B. die Sandstrände bei Cobram oder Barooga besuchen. Das am Lake Mulwala liegende Yarrawonga stellt das größte Binnenwassersportgebiet Australiens dar.

Auf dem Weg zurück nach Melbourne durchquert man Bendigo, eine weitere faszinierende Stätte des Goldrauschs, in der die 61 Meter unter der Erde liegende Central Deborah Mine erforscht werden kann.

Aufgrund der Snowy Mountains gilt Victoria neben New South Wales als Top-Skiregion.