Allgemeine Infos zu Estland
Estland, der nördlichste der drei baltischen Staaten, der gegenüber von Finnland an der Ostsee liegt, stellt ein beliebtes Reiseziel für Naturtouristen dar, die wandern, angeln, fotografieren oder Tiere beobachten wollen. Über 50% der Landesfläche ist von lichten, grünen Kiefern- und Birkenwäldern bedeckt, die zahlreichen Tieren, wie z. B. Bären, Wölfen, Luchsen, Elchen sowie Rot- und Schwarzwild Obdach bieten. Daneben kennzeichnen weite Sandflächen, kiesige Oser, gigantische Findlinge, einsame Hochmoore, klare Flüsse und Moränenhügel, die vielfältige, durch die Eiszeit geformte, glaziale Landschaft. Im Südosten des Landes befindet sich der Suur Munamägi, der mit einer Höhe von 318 Metern den höchsten Berg des Baltikums darstellt.
66 Türme krönen die vollständig erhaltene mittelalterliche Hauptstadt Tallinn, in der knapp ein Drittel der insgesamt 1.348.000 Einwohner leben. Die erhabene Stadt mit ihren malerischen kleinen Gassen und gemütlichen Straßencafés ist wirtschaftlich und kulturelle Metropole des Landes und zugleich sein größter Tourismusmagnet. Von dort aus ist jeder noch so entlegene Winkel des kleinen Estlands in drei Stunden Autofahrt erreichbar. Aufgrund einer unaufhaltbaren Anhebung der Erdkruste im Nordwesten nimmt die estnische Landesfläche allerdings etwa 2-3 Millimeter pro Jahr zu.
Außerhalb der Stadtmauern lassen bunte Holzhäuser mit ihren Rauchsaunas die Nähe zu Skandinavien spüren. Naturfans entdecken das flache Estland am besten per Fahrrad auf den gut ausgebauten Radwegen. An den Küsten erstrahlen altehrwürdige Seebäder in neuem Glanz. Moderne Kurhotels bieten Wellness und Schlammbäder an, und die weiten Stein- und Sandstrände an der langen, zerklüfteten Küstenlinie, auf der Insel Saaremaa oder einer der weiteren 1.500 vorgelagerten Eilanden laden zum Spaziergang ein.
Estlands Landschaft lässt sich regional zergliedern: Im Norden befinden sich steile Klippen, tosende Wasserfälle und Katarakte, hohe Kalksteinplateaus, Karstgebiete, Schieferflächen und tiefe Wälder. Als besondere Sehenswürdigkeiten gelten der Baltische Glint, das Hochmoor Viru, Aegviidu, der Berg Emumägi und der Jägala-Fall. Der Westen wird durch eine Vielzahl winziger Inseln und Holme, lange Buchten und Küsten, weite Röhrichte und Naturschutzgebiete geprägt. Hier dürfen auf der Besucherliste der durch einen Meteoriteneinschlag entstandene See Kali, die Steilküste von Saarema, der Nationalpark Vilsandi, die Ostseeinsel Hiiumaa, das Naturschutzgebiet Viidumäe, das Vogelreich Matsalu und die beeindruckende Dünenlandschaft im Naturschutzgebiet Luitemaa nicht fehlen. Der Süden Estlands hat Hügel in jeder Form, weite Täler, majestätische Flüsse und Seen sowie gelben Kalkstein zu bieten, so dass das Moorland Soomaa, der Nationalpark Karula, die Talsohle Rouge, der flache Höhenzug Haanja, die Taevaskoja-Felsen, der Peipussee sowie das Urstromtal Piusa den naturnahen Reisenden locken.