Domitilla-Katakomben

In der italienischen Hauptstadt wurden bisher etwa 60 unterirdische Gräbersysteme aus der Antike entdeckt. Das größte dieser Gruft-Labyrinthe stellen die eindrucksvollen Domitilla-Katakomben dar, die sich über eine Ausdehnung von etwa 15 Kilometer unterirdische Gänge erstrecken.

Die während des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. angelegten Gräber wurden zumindest teilweise vor einem christlichen Hintergrund geschaffen. So sind zahlreiche Begräbniskammern z. B. mit Wandmalereien und Fresken mit christlichen und klassischen Themen und Leitgedanken ausgestattet. Durch die etwa 80 ausgemalten Grabräume verfügen die Domitilla-Katakomben über einen der umfangreichsten Schätze an Katakombenmalerei der Welt.

Die Katakomben gewähren einen interessanten Einblick in die unterschiedlichen Entwicklungsepochen und Erscheinungen der frühchristlichen Nekropolen. So wird z. B. deutlich, dass sich auf der Basis weniger heidnischer Bestattungskammern und anonymen Gemeindegräbern im Laufe der Jahrhundert ein enormes Katakomben-Netzwerk entwickelte. Die Grabkammern wurden bis ins 5. Jahrhundert hinein für Beerdigungen genutzt. Noch bis ins Mittelalter waren die sich hier befindlichen Gräber der beiden Märtyrer Achilleus und Nereus als Pilgerstätte verehrt.

Im 4. Jahrhundert wurde über den Domitilla-Katakomben das Gotteshaus Basilica Santi Nereo e Achilleo errichtet.

Inzwischen wird das imposante Labyrinth der Grabstätten seit etwa 400 Jahren erforscht, jedoch sind die Katakomben mit den individuellen Geschichten der einzelnen Gruften bisher noch immer erst unzureichend beleuchtet.

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