Pisa

Der Schiefe Turm von Pisa

Der Schiefe Turm von Pisa. Bild: De Agostini Picture Libary

Pisa erstreckt sich zu beiden Seiten des Arno etwa zehn Kilometer landeinwärts der Versilia-Küste. Zu Zeiten der Griechen, Etrusker und schließlich Römer, die hier allesamt Siedlungen unterhielten, lag die Stadt aufgrund des einstmals breiten Deltas des Arnos noch direkt am Meer. Neben Florenz und Siena ist die 92.000 Einwohner zählende Metropole einer der größten Touristenmagneten der Toskana. Viele Reisende kommen in erster Linie, um dem berühmten Schiefen Turm, Pisas Wahrzeichen und dem benachbarten Dom einen Besuch abzustatten. Doch sollte man es auch nicht versäumen, einen Abstecher in die äußerst sehenswerte Altstadt mit ihren herrschaftlichen Palästen, interessanten Museen, schmucken Kirchen und nicht zu letzt guten Einkaufsmöglichkeiten zu machen. Gleiches gilt für das lebhafte Universitätsviertel, in dem sich zahlreiche urige Cafés und Restaurants finden, die zu einer kulinarischen Rast einladen.

Der Schiefe Turm liegt am nordwestlichen Bereich der Altstadt, auf der rechten Seite des Arno im imposanten Dombezirk, der unter dem Schutz der UNESCO steht. Er ist die unumstrittene Hauptattraktion der Stadt, um die die Pisaner lange bangen mussten, denn noch vor wenigen Jahrzehnten sah es so aus, als ob der weiße Turm mit seinen zahlreichen Bogengängen endgültig zu kippen drohe. Seit einigen Jahren konnte dank diverser baulicher Hilfsmittel der Stand bei einer Schieflage von knapp 4,5 Metern fixiert werden. Steht man vor dem weltberühmten Monument, das mittlerweile wieder nach Voranmeldung bestiegen werden darf, scheint jedoch selbst dieser sichere Schrägstand beeindruckend.

Direkt gegenüber dem Wahrzeichen befindet sich der monumentale Dom von Pisa. Die Mittel für den Bau des imposanten romanischen Gotteshauses erbeutete die im 11. Jahrhundert mächtige Seerepublik bei einem Seesieg über die Sarazenen. Mit dem Bauwerk setzten die wechselnden Baumeister neue architektonische Maßstäbe für die Romanik in Italien. Der Innenraum des Doms wurde bei einem Brand 1595 weitestgehend zerstört, glücklicherweise gehörte zu den wenigen noch erhaltenen Überresten auch die prächtige Marmorkanzel von Giovanni Pisano.

Das Ensemble des UNESCO-Bezirks wird durch das westlich vom Dom befindliche, kreisrunde Battistero, eine der größten Taufkirchen der Christenheit, ergänzt. Über zwei Jahrhunderte wurde an dem Sakralbau gearbeitet, der romanische und gotische Stilelemente vereint. Beeindruckend ist vor allen Dingen die im Innenraum 55 Meter hohe Kuppel, die dem Battisterio seine einmalige Akustik verleiht. In Ergänzung zum Besuch des Dombezirks sollte man auch einen Blick in das „Museo dell‘ Opera del Duomo“ werfen, das Plastiken, Gemälde und weitere Kunstschätze aus Dom und Battisterio bewahrt.

Begibt man sich vom Dom in Richtung des Arnoufers, passiert man die sehenswerte Altstadt von Pisa. Den Weg säumen eine Vielzahl von herrschaftlichen Palazzi, die ihren Höhepunkt in den prächtigen Renaissance-Herrenhäusern der Piazza die Cavaleri (Ritterplatz) finden. Sehenswert ist zudem die Via Santa, an der auch der Botanische Garten liegt, einer der ältesten seiner Art in Europa.

Gute Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Pisa derer viele. Wichtigste Flanier- und Shoppingmeile der Stadt ist die Borgo Stretto, eine schmale Fußgängerzone, die von stimmungsvollen Laubengängen gesäumt wird und die jenseits des Arno ihre Verlängerung in der Corso Italia findet. Dank zahlreicher individueller Buchläden, kleiner Antiquariate und persönlich geführter Läden wird die Einkaufstour durch Pisa zu einem erfrischenden Erlebnis abseits der dichten Folge von Filialen internationaler Ketten, wie man sie überall auf der Welt findet.

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