Großmeisterpalast Valletta
Mit einer 95 Meter langen Fassade dominiert der Großmeisterpalast das Zentrum Vallettas. Das Gebäude, das im 16. Jahrhundert begonnen und erst im 18. Jahrhundert zu seiner heutigen Gestalt kam, diente den unterschiedlichen Machthabern der Insel als Amtssitz. Heute residiert in der Festung, die von den Einheimischen nur „il-Palazz“ genannt wird, das maltesische Parlament. Da weite Teile des prunkvoll eingerichteten Palastes jedoch öffentlich zugänglich sind, ist er die meistbesuchte Sehenswürdigkeit des Landes.
Man betritt den Großmeisterpalast über den innen liegenden Prince Alfred Court, der mit einigen, im 19. Jahrhundert aus den britischen Kolonien importierten Bäumen bestanden ist. Die von Löwen flankierte Eingangstür führt zur ehemaligen Waffenkammer der Großmeister, heute tagt hier das maltesische Parlament. Über eine Treppe gelangt man in den zentral gelegenen Neptune Court. In den anliegenden Stallungen wurde das Waffenmuseum untergebracht, das seine reichen Bestände vor allen Dingen einer Ordensregel aus dem 16. Jahrhundert verdankt. Anno 1551 beschied Großmeister de la Sengle, dass alle Waffen und Ausrüstungsgegenstände verstorbener Ritter automatisch in den Besitz des Ordens übergehen zu hatten. Derart speiste sich die heute größte Waffensammlung aus jener Zeit.
Vom Neptune Court gelangt man zudem in die offiziellen Repräsentationsräume Maltas. Wenn nicht gerade Staatsempfänge statt finden, können die Prunkzimmer im Piano Noble, der Kleine Ratsaal (Tapestry Chamber), mit den zehn kostbaren Tapisserien aus der Gobelinmanufaktor Ludwig XIV:, der State Dining Room, mit Portraits des englischen Königshauses und die Hall of Supreme Court besichtigt werden. Letztere wird durch die lebhafte Darstellung der Großen Belagerung von 1565 dominiert, die einem Schüler Michelangelos in einem umlaufenden Wandfries wiedergegeben wurde. Prunk aus der Zeit Ludwig XiV. erlebt man zudem in dem mit Damast ausgekleideten Roten und Gelben Saal.