Naturpark Ria Formosa
18.400 Quadratkilometer umfasst das 1987 gegründete Naturschutzgebiet Parque Natural da Ria Formosa an der Küste zwischen Faro und Manta Rota. Das langgestreckte Lagunengebiet mit seinen ausgedehnten Sand- und Dünenzonen, die es vom Hinterland abtrennen, ist ein artenreiches Vogelrefugium. Über 200 verschiedene gefiederte Vertreter können hier beobachtet werden, bei vielen handelt es sich um Zugvögel, die in dem geschützten Areal eine Rast auf ihrem Weg nach und aus Afrika einlegen.
Einen guten Überblick über das ökologisch wertvolle Gebiet des Parque Natural da Ria Formosa erhält man auf dem Gelände der Quinta do Marim bei Quelfes. Die weite Haffzone zieht sich von Faro gen Osten bis zum Grenzfluss Guadiana. Sandbänke vor der Küste schützen die Lagunen und die Marsch vor den Brandungen des Atlantiks. Für einen Besuch mit anschließender Wanderung auf dem Rundweg sollte man gute zwei Stunden einplanen.
Man beginnt die Tour am besten mit einem Besuch im Informationszentrum, das ab dem Eingangsbereich ausgeschildert ist. Hier wird die Lagunenwelt des über Parque Natural da Ria Formosa im Allgemeinen und der Quinta do Marim im Speziellen vorgestellt. Erläutert werden Flora und Fauna sowie die ökologische Bedeutung, erweitert um Fragestellungen des Umwelt- und Naturschutzes. Die angegliederte Cafeteria lädt zu einer Erfrischung ein.
Danach kann man dem Rundwanderweg folgen, der unter anderem zu einem See führt, an dem man von gut getarnten Posten zahlreiche Vogelarten in ihrer natürlichen Umgebung beobachten kann. An der Küste stößt man auf eine der wenigen noch funktionierenden Gezeitenmühlen. Diese Mühlen, die mit der Tide zwischen Ebbe und Flut arbeiten, wurden als erstes (12. Jahrhundert) in Frankreich eingesetzt und gelangten über Spanien nach Portugal. Das vorliegende Exemplar stammt aus dem Jahre 1885 und war bis 1970 in Betrieb.
Von der Küste aus blickt man auf die drei vorgelagerten Eilande Farrol, Culatra und Armona, die in der Saison mehrmals täglich von Faro aus mit dem Boot angesteuert werden und als flache Düneninseln über hervorragende Badestrände verfügen.
Über ein paar Ruinen aus römischer Zeit gelangt man Richtung Zentrum vorbei an einer Aufzuchtstation für Hunde zu einem Relikt aus der arabischen Zeit der Algarve. Bei der sogenannten „Nora“ handelt es sich um ein ausgeklügeltes maurisches Brunnen- und Bewässerungssystem.