Tavira
Tavira, das „Vendig der Algarve“ liegt gut 20 Kilometer vor der spanischen Grenze im Lagunengebiet des Naturparks Ria Formosa. Die Stadt mit gut 24 000 Einwohnern verdankt ihren Titel dem Umstand, dass sie vom Rio Gilão durchzogen wird, den zahlreiche Brücken überqueren und gemeinhin als einer der hübschesten Orte der Algarve gilt. Ihre reizvolle Lage überzeugte bereits vor 2000 Jahren Griechen, Römer und bis ins 13. Jahrhundert auch die Mauren, deren architektonisches Erbe bis heute im Stadtbild sichtbar ist. Und das trotzdem Tavira nach einem Erdbeben vor 250 Jahren nahezu komplett wieder aufgebaut werden musste.
Die pittoreske Atmosphäre Taviras ist vor allen Dingen entlang dem Rio Gilão spürbar. Hier liegt mit der Praça da Repúblic auch der zentrale Platz des Städtchens. Gen Osten wird sie von einem reich von Blumen und Bäumen begrünten Stadtpark umgrenzt, an dessen Ende das Marktgebäude aus 1887 zum Bummeln und Verweilen in Restaurants und Geschäften einlädt. Älteste Brücke über den Rio Gilão ist die Rekonstruktion einer siebenbogigen Brücke aus römischen Tagen, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde.
Ein besonderes Schmuckstück ist die südwestlich der Praça da República gelegene Stadtkirche Igreja da Misercórdia, eines der schönsten Beispiele sakraler Renaissancearchitektur an der Algarve. Beachtenswert ist neben der reich verzierten Fassade auch die Gestaltung des Innenraums mit den typischen blau-weißen „azulejos“-Kacheln. Oberhalb der Kirche thront das frühere Kastell „Castro dos Mouros“, das nach der Rückeroberung durch die Portugiesen grundlegend verändert wurde. Innerhalb der Befestigungsmauern findet sich ein liebevoll angelegter privater Garten, der besichtigt werden kann. Flankiert wird die Burg vom zweiten großen Gotteshaus, des am selbigen nicht armen Tavira. Die Igreja de Santa Maria do Castelo wurde auf dem Platz der früheren Moschee gebaut und präsentiert sich im gotischen Stil. In ihr wurden die sieben christlichen Ritter beerdigt, die von den Arabern angeblich bei einem Waffenstillstand ermordet wurden.
Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch der Câmara Obscura im ehemaligen Wasserturm unweit der Igreja Santa Maria. Hier kann man im dunklen Turm mittels des Lochkameraverfahrens den Trubel Taviras auf einer großen Scheibe beobachten.