Sevilla
Sevilla, die andalusische Hauptstadt steht für alles, was Andalusien auszeichnet: Tapas-Bars, Flamenco, Stierkampf, die Verquickung von maurischem und christlichen Traditionen. Der Besucher der gut 700.000 Einwohner zählenden Metropole am Guadalquivir wirkt auf den Besucher wie ein riesiges Freiluftmuseum, wenn auch gleich ein äußerst lebendiges. Pferdedroschken ziehen unterhalb der Kathedrale mit ihrer Giralda, einst Minarett, heute Glockenturm und Wahrzeichen der Stadt ihre Bahnen. Ruderboote ziehen ihre Bahnen entlang der Kanäle der Plaza España. Nachts, wenn die Temperaturen in einem der heißesten Orte Europas abgesunken sind, werden leidenschaftliche Flamenco-Konzerte gegeben und in den Bars des Barrio de Santa Cruz Live-Musik und Tapas genossen.
Die größten Sehenswürdigkeiten Sevillas liegen in der Innenstadt nahe beieinander. Da wäre zunächst die prächtige Kathedrale zu nennen, das bedeutendste Gotteshaus Andalusiens, das auf den Grundrissen einer früheren maurischen Moschee errichtet wurde und im Inneren Schätze wie das vermeintliche Grab des Kolumbus birgt. Direkt gegenüber der Kathedrale liegen die Reales Alcazares, die königlichen Paläste, wo man sich ebenfalls der Baukunst der vorherigen maurischen Herrscher bediente und Innenräume schuf, die an Prunk und Ausstattung ihres gleichen suchen.
Östlich der Alcazares liegt das einstige Judenviertel, das Barrio de Santa Cruz, dessen enge Gassen sich herausgeputzt mit Blumenschmuck und inneliegenden Patios, gleich grünen Oasen, präsentiert. Die großzügigen Plätze und dekorativen Bars gehören des nächstens zu den lebhaftesten Orten Sevillas. Zum Flanieren lädt der Paseo de Cristóbal Colón am Ufer des Guadalquivir ein. Die parkähnliche Promenade führt zur Plaza de Torros, mit 14.000 Plätzen eine der größten und berühmtesten Stierkampfarenen Spaniens. Das ab 1761 errichtete Gebäude beinhaltet ein Stierkampfmuseum, in dem man sich über den traditionellen andalusischen Wettkampf informieren kann. Ein Stück weiter flussabwärts thront der Torre del Oro, das zweite Wahrzeichen Sevillas und eines der meistfotografierten Motive der Stadt über dem Guadalquivir. Der zwölfeckige Turm wurde im 13. Jahrhundert unter den Alhomaden als Wach- und Leuchtturm erbaut und beheimatet heute das Marinemuseum (Museo Marítimo).
Die Plaza de España oberhalb des Parque de Maria Luisa ist eines von zahlreichen Gebäuden der Südstadt die anlässlich der ibero-amerikanischen Ausstellung von 1929 errichtet wurde. In dem spanischen Pavillon, der sich habkreisförmig um den von Kanälen durchzogen Platz windet, versuchte der Baumeister Aníbal González alle architektonischen Stilrichtungen des Landes wiederzugeben. Zwischen den einzelnen Säulennischen finden sich die Wappen der spanischen Provinzen und großen Städte des Landes.