La Sagrada Familia
La Sagrada Familia – die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Barcelonas, eine der eigenwilligsten Kirchen Europas und das Meisterstück des großen Antoni Gaudí. Offiziell heißt das Gotteshaus, dessen Bau 1883 in die Hände Gaudís überging, Temple Exipiatori de la Sagrada Familia (Sühnetempel der Heiligen Familie). Ganz in der Tradition ehrwürdiger Kathedralen ist der Sakralbau auch heute, über 100 Jahre später nicht vollendet, trotzdem zählt er zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Spaniens.
Als man Gaudí die Arbeiten an der Sagrada Familia übertrug, sah der ursprüngliche Plan eine neugotische Kirche vor, an deren Krypta bereits die ersten Arbeiten in Gange waren. Zwar behielt der Architekt den schlichten kreuzförmigen Grundriss des Gotteshauses bei, getreu seiner Arbeitsweise änderte er während am fortschreitenden Bau aber immer wieder Elemente, machte neue Pläne oder ersetzte ganze Abschnitte. Der Perfektionismus und Ideenreichtum des katalanischen Meisters haben also nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass die Kathedrale bis heute unvollendet ist. Hinzu kommen die gigantischen Ausmaße des Gotteshauses, das eine Länge von 95 Metren und eine Breite von 60 Metern aufweist und einst 13 000 Gläubigen Platz bieten soll.
Erfurchtserregend ist der Blick auf die Weihnachtsfassade, die von den hohen schlanken Türmen der Kathedrale gesäumt wird und als der künstlerische Höhepunkt der Sagrada Familia gilt. Für die Darstellung der Skulpturen ließ sich Gaudí von lebenden Menschen und Tieren inspirieren und stellte Szenen aus der Geburtszeit und Kindheit Christis nach. Die spitzen, mit engen Fenstern durchsetzten Türme, die mit Aufzügen und Wendeltreppen erobert werden können, wurden für Röhrenglocken konzipiert, die eine besonders durchdringende Akustik haben. In den 1950er Jahren wurde das Passionsportal weitergebaut, das, mittlerweile ebenfalls turmbewehrt, die letzten Tage Jesu illustriert.
In der Krypta der unvollendeten Kirche wurde das Kathedralenmuseum untergebracht. Skizzen und Fotos dokumentieren die Arbeiten Gaudís und setzten sie mit ihren historischen Vorbildern in Relation. Gips-Vorstudien zu einzelnen Gestaltungselementen werden genauso gezeigt, wie ein Modell der Kirche, dass 1910 in Paris vorgestellt wurde. Eine Multimediashow zeigt zudem einen Querschnitt durch Haupt- und Seitenschiffe.