Hermigua

Das Tal von Hermigua ist ein fruchtbares Bananenanbaugebiet

Das Tal von Hermigua ist ein fruchtbares Bananenanbaugebiet. Bild: Tourspain

Das beste Klima der Welt zu haben, nimmt Hermigua, die zweitgrößte Siedlung La Gomeras (1800 Einwohner) für sich in Anspruch. Und tatsächlich sind die klimatischen Bedingungen im fruchtbaren Norden der Insel nahezu optimal. Die milden und ausgeglichenen Temperaturen animierten bereits die spanischen Eroberer hier das „weiße Gold“, den Rohrzucker, zu kultivieren. Für die nötige Wasserversorgung hielt der Río del Cedro her, der einzige Fluss La Gomeras, der das ganze Jahr Wasser führt. Über eine Steilstufe von 100 Metern ergießt er sich als Wasserfall (El Chorro) in das Tal von Hermigua.

Dem Anbau von Zuckerrohr folgte die Kultivierung von Bananen. Auch wenn die Produktion der gelben Früchte heute nicht mehr rentabel ist, was der dramatische Bevölkerungsrückgang wider spiegelt, ist Hermigua ein typischer Anbauort geblieben. Die Gemeinde teilt sich in ein Ober- (Valle Alto) und ein Unterdorf (Valle Bajo), dazwischen wuchern Gärten und Felder, ein zusammenhängendes Ortsbild und Fußwege sucht man vergebens. Die Besucher Hermiguas stört das weniger, sie genießen die Ruhe ihrer ländlichen Unterkünfte und nutzen das Tal als optimalen Ausgangspunkt für Wanderungen.

Der Ortskern von Hermigua findet sich im Valle Bajo rund um die schattige Plaza de la Encarnation an der die Pfarrkirche Mariä Empfängnis liegt, die die Großgrundbesitzer des Ortes in den 1930er Jahren im neugotischen Stil errichten ließen, um ihren Wohlstand zu dokumentieren. Rund um den Platz liegen zudem Rathaus, Kulturzentrum und das touristische Informationsbüro. Weiter unten, am Hafen bezeugt eine alte Hafenanlage, die auf vier mächtigen Säulen ruht, von dem bedeutenden Warenumschlag, der einst mit den Früchten Hermiguas betrieben wurde. Unmittelbar an der Verladestation finden sich die Meeresschwimmbecken Hermiguas, in denen vor der Brandung geschütztes Baden möglich ist.

Wichtigste Sehenswürdigkeit im Valle Alto ist die Kirche Iglesia de Santo  Domingo, einst Bestandteil des gleichnamigen Dominikanerklosters, die eine, für die Kanaren typische, holzvertäfelte Decke im Mudéjarstil aufweist. In dem Gotteshaus aus dem 16. Jahrhundert sind darüber hinaus barocke Gemälde der Escuela popular zu bewundern. Zwei weitere Attraktionen finden sich an der Durchgangsstraße Carretera General del Norte. Es handelt sich um das Ethnologische Museum, das die größte Sammlung der Insel zu diesem Gebiet beheimatet und um das Kunsthandwerkliche Museum, das den künstlerischen Traditionen La Gomeras gewidmet ist.

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