Kathedrale Sa Seu
Ein Meisterwerk gotischer Baukunst und eine der schönsten Kirchen der Welt ist Palmas Kathedrale Sa Seu, die über dem ältesten Teil der Hauptstadt thront. Über 300 Jahre bauten namenreiche Architekten an dem riesigen Gesamtkomplex, der seine endgültige Form jedoch 1904 durch den berühmten Antoni Gaudì erhielt. Begonnen wurde mit dem Großprojekt wahrscheinlich unter Jaume II. im Jahre 1300, geweiht ist es der Heiligen Maria.
Der dreischiffige Bau erstreckt sich auf einer Länge von 118 Metern und nimmt eine Gesamtfläche von 6660 Quadratmetern ein. Schreitet man die Fassaden außen ab, so entdeckt man die stilistischen Unterschiede, die die einzelnen Baumeister eingebracht haben. Die der Bucht von Palma zugewandet Seite besticht durch ihre reichen Verzierungen und grotesken Wasserspeier, während die westliche Front, die nach ihrer Renovierung im Jahre 1851 mit neogotischen Stützelementen versehen wurde, einen nüchterneren Eindruck hinterlässt.
Man betritt die Kathedrale durch das nördlich angebaute Almonia-Haus beim seitlich angefügten Glockenturm. Nachdem man eine Ausstellung mit liturgischem Gerät und Kunstschätzen des Mittelalters passiert hat, gelangt man in das linke Seitenschiff des Sakralbaus. Die Dimensionen der Seiten- und Hauptschiffe sowie die Leichtigkeit und das durchflutende Licht nehmen den Besucher sofort in Bann. Hier sieht man die Handschrift des berühmten Architekten Gaudí, der zu beginn des 20. Jahrhunderts maßgeblich die Innengestaltung der Kirche bestimmte. Ungehindert kann der Blick vom Hauptportal bis zur Dreifaltigskeitskapelle schweifen, wo vor der Umgestaltung noch ein großes Barockrentabel die Sicht versperrte. Nun wird der Hauptaltar aus Gründungszeit nur noch von einem riesigen Baldachin überspannt.
Die Dreifaltigkeitskapelle hinter dem Chor ist der älteste Teil der Kathedrale und wird von der zwei Meter hohen, vergoldeten Skulptur „Unsere Liebe Frau von der Kapelle“ beherrscht. Auf dem Boden, der mit Fliesen im Mudéjar-Stil geschmückt ist, sind Sarkophage Jaume II. und Jaume III. aufgebahrt. Folgt man von hier aus den Außenwänden, passiert man weitere Kapellen mit prächtigen Ausschmückungen, die verschiedenen Heiligen geweiht sind. Der Detailreichtum ist so groß, das man für den Besuch der Kathedrale ausreichend Zeit einplanen sollte. Nach Abschluss der Innenbesichtigung kann man noch den hübschen Kreuzgang an der Nordseite durchwandeln.