Weiter unten findet man drei niedrigere Sitzreihen, die mit Rückenlehnen ausgestattet und für Autoritäten und vornehme Personen bestimmt waren. Die erste Reihe ist nicht in den Fels gehauen, sondern aus großen Sandsteinblöcken gemauert.
Das Orchester ist, wie die gesamte Anlage, ein exakter Halbkreis, was besonders für die Klassifizierung des Theaters als rein römisch interessant ist. Das Orchester hat einen Durchmesser von etwa fünf Metern. Vor der Bühne sieht man eine Kanzel, rechteckig und von gerin¬ger Tiefe, die das Orchester von der Bühne trennt, Entlang dem Proszenium sieht man fünf gleichmäßig verteilte große Löcher, die vielleicht einem Szenenaufbau aus Holzsäulen – die vollkommen verschwunden sind – gedient
haben. Dieses römische Theater, bis heute als eines der kleinsten der in Spanien bekannten, bietet Platz für etwa 2000 Personen, so dass es nicht erstaunt, dass es überwiegend aus Holz gebaut war. Wie es bei den Römern üblich war, wurde es nicht nur für Theateraufführungen, sondern auch für Zusammenkünfte genutzt.
Römisches Theater von Alcúdia
Erbaut außerhalb der Mauern der römischen Stadt im 1. Jahrhundert nach Christus, liegt es nahe der Landstraße, die vor dem Hintergrund der schönen Landschaft der Bucht von Alcúdia nach Süden zum Hafen führt. In den Steinrängen sieht man heute zehn im Halbkreis herausgearbeitete Ebenen. Die ersten sieben sind mittels Durchgängen und Treppen in vier Sektoren geteilt, die von oben zum Mittelpunkt des Orchesters verlaufen. Wegen des Verfalls weiß man nicht genau, ob es noch andere Ebenen gab. Im oberen Teil dieses Abschnittes sieht man einen Einschnitt und verschiedene Löcher, die sehr gut dazu gedient haben könnten, andere Ränge, wahrscheinlich aus Holz, zu stützen.