Campos

Windrad bei Campos

Zahlreiche Windräder symbolisiern die landschaftliche Tradition der Gemeinde Campos. Bild: Siebnich/Feurstein

Das ruhige Campos ist ein typisches Landstädtchen im Zentrum Mallorcas, dessen Ortsbild  von Sakralbauten und ehemaligen Lagerhäusern bestimmt wird. Vermutlich auf die Römerzeit zurückgehend erhielt es im Jahre 1300 das Stadtrecht und wurde in seiner geruhsamen Existenz nur von wiederkehrenden Piratenüberfällen gestört. Davon zeugt auch der Torre de Can Cos, ein um das Rathaus herum gebauter Wehrturm aus dem 17. Jahrhundert, an der Plaça Major.

Die Einwohner von Campos widmeten ihre Existenz vor allen Dingen der Vieh- und Milchwirtschaft und haben mit dem „Piris“-Käse eine lokale Spezialität, die an den Markttagen (Donnerstags- und Samstagsvormittags) oder in einer der örtlichen Käserein erstanden werden kann. Zu empfehlen ist ein Abstecher in die klassizistische Pfarrkirche Sant Julià mit ihrem beeindruckenden Innenraum. Obwohl das Gotteshaus erst 1873 fertig gestellt wurde, beherbergt es einige ältere Schätze, wie das Triptychon (14. Jahrhundert) oder das Gemälde „El Santo Cristo de la Paciencia“ (17. Jahrhundert) in der Kapelle  Sant Josep, die beide von bedeutenden Künstlern der Insel erstellt wurden.

Etwas einsam in den Feldern, die Campos umgeben, liegt  die Erimita de Sant Blai, die dem heiligen Blasius geweiht ist. Die Kapelle zählt zu den ältesten Gotteshäusern im Südosten Mallorcas, 1248 erbaut und eines der geduldeten christlichen Gotteshäuser während der arabischen Zeit. Geöffnet ist sie zur Messe jeden ersten Sonntag im Monat. Während der Festa de Sant Blai (1. Sonntag nach dem 3. Februar) pilgern die Einheimischen in einer ursprünglichen Wallfahrt von Campos zur kleinen Kapelle.