Felanitx
Felanitx im Zentrum Mallorcas zwischen vier Hügeln gelegen ist eine traditionelle Landstadt. Von der bäuerlichen Tradition der Gemeinde künden die zahlreichen Windmühlen, die sie umgeben. Doch obwohl ihre Räder sich in heutigen Zeiten nicht mehr drehen, ist Felanitx der Landwirtschaft treu geblieben. 70 Prozent der mallorquinischen Weißweinproduktion stammen von hier und auf den Feldern und Plantagen des Ortes gedeihen weiterhin Weizen, Aprikosen und Kapern. Der Tourismus hält nur langsam Einzug, es gibt erst wenige Unterkünfte und Hotels und die meisten Ausländer sind Residenten, die das Leben in dem charmanten Städtchen (15.000 Einwohner) zu schätzen wissen.
Nach der Rückeroberung Mallorcas von den Mauren wurde das zerstörte Felanitx durch Jaume II. wieder aufgebaut. Damals wie heute spielt sich das Leben in der Gemeinde hauptsächlich in den Gassen zwischen der Markthalle und der trutzigen Pfarrkirche Sant Miquel ab. Über eine große Treppe erreicht man das Innere des Baus aus dem 16. Jahrhundert. Der reich mit Blattgold geschmückte Altaraufsatz steht in Kontrast zu der nüchternen Außenfassade des Gotteshauses. Besonders an Sonntagen herrscht vor der Kirche ein dichtes Gedränge, wenn hier ein traditioneller Erzeugermarkt mit Produkten aus und für die Region abgehalten wird.
Einen Überblick über das Umland von Felanitx kann man sich von Kalivarienberg verschaffen. Folgt man von der Pfarrkirche dem alten Kreuzweg, der von Zypressen gesäumt wird, erreicht man eine kleine Kapelle auf dem Hügel des Berges, von dem aus man einen herrlichen Ausblick genießt. Sechs Kilometer südöstlich von Felanitx liegt auf einem schroffen Felsen das Castell de Santueri in luftiger Höhe. Bereits die Römer errichteten in dieser exponierten Lage eine Burg, die dann von den Mauren fortgeführt wurde. Die einmalige, weite Aussicht ließ herannahende Feinde früh erkennen. Aufgrund der steilen Anfahrt ist eine Besichtigung nur von Ostern bis Mitte Oktober möglich.