Sineu
Grimmig wacht der geflügelte Löwe, das Wappentier Sineus, über die kleine Stadt, die fast exakt im Herzen der Insel liegt. Bekannt ist die Gemeinde von Alters her für ihren lebhaften Mittwochsmarkt. Aus allen Winkeln der Insel strömten die Menschen in den Ort, seit Sineu 1306 das Marktrecht von König Jaume II. erhielt und daran hat sich bis heute nichts geändert. Das bunte Wochenmarktreiben gehört zu einem der sehenswertesten Spektakel der Insel. Neben Obst- und Gemüseständen gibt e s einen Viehmarkt, auf dem Hühner, Zicklein und Pferde angeboten werden sowie Verkaufsbuden mit Hausrat und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der Markt auf dem großen Platz vor der monumentalen Pfarrkirche Mare de Deu dels Angels, die nach einer Feuersbrunst Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. Da das Gotteshaus über einen reich dekorierten Innenraum mit wunderschönen Glasfenstern verfügt, sollte man ihm unbedingt einen Besuch abstatten.
Viele Blicke zieht auch der schöne Jugendstil-Bahnhof des Ortes auf sich. Das historische Gebäude fungiert mittlerweile als Zentrum für zeitgenössische Kunst, das sich mallorquinischen und spanischen Künstlern verschrieben hat. Ein neues Bahnhofsgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft dient als neue Station für die Eisenbahnstrecke von Inca nach Manacor. Weitere sehenswerte Gebäude sind ehemalige Konvent der Franziskaner, das heutige Rathaus und die Kirche Sant Francesc aus dem späten 18. Jahrhundert.
Weithin sichtbar thront der Königspalast (Palau del Rei) über der Stadt. Der trutzige Bau, der auf den Resten eines maurischen Alcázars errichtet wurde, war einst die Residenz des mallorquinischen König Jaume II. Nach dem Mallorca in das Königreich Aragón eingegliedert wurde, wurde der Palast in ein Frauenkloster umgewandelt. Da er auch heute noch in dieser Funktion fungiert, kann er nur von außen besichtigt werden.