Nicaragua

Die mit knapp 130.000 Quadratkilometer größte mittelamerikanische Republik Nicaragua grenzt an Honduras und Costa Rica und liegt sowohl am Karibischen Meer als auch am Pazifik. Parallel zur Pazifikküste, an der die bedeutsamsten Orte und Siedlungen des Landes liegen, findet sich eine Reihe noch aktiver Vulkankegel, u. a. der bekannte Vulkan von Masaya, wodurch sich der Beiname „das Land der tausend Vulkane“ ergab. Die schönsten Buchten des Pazifiks sind z. B. Astillero, Marsella, Nacascacolo, San Juan del Sur und La Flor. Die Karibikküste (Miskitoküste) im dünn besiedelten östlichen Landesteil wird zu großen Teilen von undurchdringlichem Regenwald gesäumt und ist dank der zahlreichen kleinen, vorgelagerten Inseln durch schneeweiße Strände, gewagt geneigte Kokospalmen und farbenprächtige Korallenriffe gekennzeichnet. Im Norden des Landes finden sich zerklüftete Bergketten, die von wolkenverhangenen Fichten-, Zedern- und Mahagoniwäldern, Moos, Farnen und Orchideen bedeckt sind.

Das ganze Land ist von einer artenreichen Flora und Fauna, archäologischen Schätzen, kolonialen Ansiedlungen, Lagunen, Flüssen und gewaltigen Seen geprägt, von denen der berühmte Nicaragua-See mit 8.264 Quadratkilometern und der Managua-See mit 1.040 Quadratkilometern die mächtigsten sind.

Nicaragua gehört zu den weltweit ärmsten Ländern. Die hohe Arbeitslosenquote verursacht eine erhebliche Landflucht, vor allem nach Managua, nach Costa Rica oder in die USA, wo sich ein besseres Leben erhofft wird.

In der Hurrikansaison von Juni bis November besteht die erhöhte Gefahr tropischer Wirbelstürme im Land. Dazu kommen zusätzliche Sicherheitsrisiken wie die von Mai bis November anhaltende Regenzeit, welche die Sturmgefahr und das Risiko starker Überschwemmungen steigert, sowie die Erdbebengefährdung, die insbesondere die Hauptstadt Managua betrifft, welche bei dem letzten großen Beben im Jahr 1972 beinahe völlig verwüstet wurde. Aufgrund einer hohen Kriminalitätsrate ist in den Gebieten Nueva Segovia, Madriz, Jinotega, Estelí, Matagalpa, Autónoma del Atlantico Norte und Little Corn Island große Vorsicht geboten. Manche Regionen im Norden Nicaraguas sind als Relikte des Bürgerkriegs der 1980er noch immer vermint. Von nächtlichen Autofahrten oder Spaziergängen sollte wegen der schlechten Straßenverhältnisse bzw. des erhöhten Überfallrisikos abgesehen werden.

Durch das mangelnde Umweltbewusstsein der einheimischen Nicas, die sich ihres Mülls einfach an Ort und Stelle entledigen, sind viele Straßengräben bis obenhin mit Plastiktüten und Abfall gefüllt.