Sehenswürdigkeiten an der Türkischen Ägäis
Zwei der Sieben Weltwunder der Antike liegen auf dem Gebiet der westlichen Türkischen Ägäis. Schon allein an diesem Sachverhalt kann man die historische Bedeutung dieser Region erahnen. Und tatsächlich reihen sich klangvolle Namen in die Liste der Ausflugsmöglichkeiten des türkischen Westens: Ephesos, Pergamon, Troja sind nur einige von ihnen. Auch wenn heute allein die Ruinen vom einstigen Glanz einen Eindruck vermitteln, ist ein Besuch auch für nicht-historisch bewanderte Besucher empfehlenswert. Hintergrundinformationen liefern die archäologischen Museen von Cesme, Izmir und Bodrum. In diesen Städten stößt man auch auf Spuren jüngerer Geschichte, denn über den Orten thronen mächtige Festungsanlagen, errichtet von osmanischen Herrschern, die später oftmals Piraten als Heimstatt dienten, wie die Burg auf der Taubeninsel vor Kusadasi. Ein Besuch in der westlichen Türkischen Ägäis bedeutet einen Wandel in zwei Welten, denn sowohl die orientalische als auch die westliche Kultur prägten dieses Gebiet über Jahrhunderte. Diese spannungsreichen Kontraste erlebt man in Städten wie Izmir aber auch auf dem ursprünglichen Wochenmarkt in Milas.
Erholung und Entspannung verspricht ein Bad in den gesundheitsfördernden Thermalquellen von Cesme und der Schwarzen Insel vor Bodrum. In Verbindung mit einem unvergesslichem Naturerlebnis erhält man diese in Pamukkale. Das kalkhaltige Thermalwasser hat hier in Jahrtausenden eine schneeweiße Landschaft aus Terrassen und tropfsteinartigen Gesteinsformationen gebildet, die in der Welt einmalig ist.
Auch bei der südlichen Türkischen Ägäis handelt es sich um eine historisch und landschaftlich bedeutende Region, bei der sich unzählige Möglichkeiten für Ausflüge und Entdeckungstouren in die nähere Umgebung ergeben. An erster Stelle zu nennen sind natürlich die Ruinen der antiken Städte Xanthos und Patara, die beide dem mächtigen Lykischen Bund angehörten und deren Bedeutung man noch heute anhand der Überreste von Theatern, Badehäusern und Nekropolen ermessen kann. Beeindruckend sind auch die lykischen Gräber von Kaunos, die hoch in den Felsen des Taurusgebirges angelegt wurden und wohlhabenden Bürger auch im Tod eine herausragende Stellung sichern sollten. Kayaköyü, die „Geisterstadt“
erzählt von einem späteren Kapitel der türkischen Geschichte: das ursprünglich griechische Dorf musste 1922 nach dem griechisch-türkischen Krieg von den Einwohnern geräumt werden und ist seitdem dem Verfall ausgesetzt. Marmaris und Fethiye dagegen sind lebendige Städte, deren Yachthäfen, Museen und Einkaufsstraßen zum Bummeln und Verweilen einladen und in denen man die berühmte türkische Gastfreundschaft kennen lernen kann. Einen guten Einblick in die türkische Lebensart erhält man zudem auf dem Wochenmarkt von Köycegiz, auf dem sich die Landbevölkerung mit allen Mitteln des täglichen Grundbedarfs versorgt.
Den natürlichen Reichtum der südlichen Türkischen Ägäis erlebt man intensiv bei einer Fahrt durch die Schilfkanäle des Köycegiz-Sees, eines Naturschutzgebiets, dass unzähligen Tier- und Pflanzenarten eine unberührte Heimat bietet, unter ihnen auch die bis zu 1,5 Meter große Caretta-Schildkröte. Erholung pur findet der Reisende in der weitläufigen Dünenlandschaft des Patara-Strands und den Thermen von Sultaniye, deren Wasser gegen zahlreiche Krankheiten wirken soll.