Ein Airbus der französischen Fluggesellschaft Air France ist am frühen Montagmorgen mit 216 Passagieren und einer zwölfköpfigen Crew an Bord auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris in den Atlantik gestürzt. Es besteht kaum Hoffnung, Überlebende der Katastrophe zu finden. Unter den Opfern befinden sich auch 26 Deutsche.
Der Airbus 330-200 musste bei dem Flug AF 447 in einer Gewitterzone mit heftigen Turbulenzen kämpfen. Um 4.14 MESZ wurde durch eine automatische Fehlermeldung ein Defekt im Stromkreislauf angezeigt, danach brach der Funkkontakt ab. Um acht Uhr verschwand die vier Jahre alte Maschine plötzlich von den Radarschirmen. Über die Unglücksursache besteht derzeit noch Unklarheit, jedoch ist ein Blitzeinschlag am wahrscheinlichsten.
Allerdings zeigen sich viele Experten von dieser Theorie nicht überzeugt – die Elektrizität eines Blitzschlages könne bei modernen Flugzeugen über Rumpf und Tragflächen abgeleitet werden. Andere Luftfahrtspezialisten vermuten, eine Explosion, die möglicherweise durch eine Bombe herbeigeführt wurde, sei für den Absturz verantwortlich. Da kein Notruf oder Alarmsignal gesendet wurde, muss der Zwischenfall äußerst abrupt aufgetreten sein. Eine mögliche Entführung schlossen die zuständigen Behörden kategorisch aus.
Pierre-Henri Gourgeau, Chef der Air France, spricht von der schwersten Luftfahrtkatastrophe der Unternehmensgeschichte. Sowohl Air France als auch Airbus sprachen den Angehörigen der Opfer ihre tiefe Anteilnahme aus. Und auch der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva teilen das Leid der Hinterbliebenen. An Bord der Absturzmaschine befanden sich auch sieben Kinder und ein Baby.
Derzeit wird fieberhaft nach der Absturzstelle im Atlantik gesucht. Momentan vermuten die Behörden, dass der Airbus nahe der Sankt-Peter-und-Sankt-Pauls-Felsen ins Meer gestürzt ist. Allerdings könnte es sich als sehr schwierig erweisen, das Wrack zu finden: die Flugschreiber versenden nach einem Absturz zwar Signale, jedoch sind sie in tiefen Gewässern kaum noch aufzuspüren.
Air France hat eine Telefonhotline eingerichtet, unter der Angehörige aus dem Ausland aktuelle Informationen erhalten: 0033 157 02 10 55.