Die erste koloniale Stadt Amerikas liegt in der Karibik. 1496 von Christopher Columbus gegründet ist die Hauptstadt der Dominikanischen Republik mit ihren drei Millionen Einwohnern nicht nur das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes, sondern auch die größte Metropole des karibischen Raums. Trotz ihres, an vielen Ecken modernen, urbanen Flairs mit allen positiven und negativen Randerscheinungen, hat es Santa Domingo verstanden, sich sein koloniales Erbe zu bewahren. Der sanierte historische Stadtkern wurde 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Zona Colonial
In der Zona Colonial wandelt der Besucher auf den Spuren der ersten europäischen Siedler in der „Neuen Welt“. Da wäre zum Beispiel der Alcázar de Colón, der Palast des Vizekönigs, erbaut von 1510 bis 1514, ohne dass ein einziger Nagel verwand wurde. Hier residierte der Bruder des großen Entdeckers Christoph Kolumbus, Diego Colón und ist heute das Vizekönigliche Museum untergebracht, das den prunkvollen und aufwendigen Lebensstil der Regenten dokumentiert. Folgt man der Calle de las Dames (Straße der Damen), der ersten Steinstraße des amerikanischen Kontinents, gelangt man zu weiteren Zeitzeugen der Frühen Neuzeit. So auch zur Ozama-Festung, von deren Turm aus alle Schiffe, die über den Fluss in den damaligen Hafen einliefen, kontrolliert wurden, dem prachtvollen italienischen Borgellá-Palast oder das Jesuitenkloster Covento San Ignacio de Loyola, das heute eine Gedenkstätte für die Nationalhelden der Dominikanischen Republik beherbergt.
Die Kathedrale Santa Maria de la Encarnación
Von außen eher schlicht gehalten, offenbart die älteste Kathedrale des Kontinents, deren Grundstein 1521 gelegt wurde, ihren Prunk erst innerhalb ihrer Hallen. Nicht weniger als 14 Kapellen, allesamt mit wertvollen Altären ausgestattet, schmücken das Heiligtum, das einst der englische Seeräuber Sir Francis Drake als Unterschlupf für sich und seine Freibeuter beanspruchte. Im Jahre 1877 fand man in den Katakomben der Kathedrale das angebliche Grab Christoph Kolumbus (jetzt im Faro a Colón untergebracht). Ob es sich bei den gefundenen Überresten jedoch wirklich um die Gebeine des Entdeckers handelt, bleibt umstritten, denn auch das spanische Sevilla beansprucht für sich, die letzte Ruhestätte Kolumbus zu sein.
Das moderne Santo Domingo
Auch das moderne Santo Domingo birgt einige sehenswerte Attraktionen. Neben dem reichen Angebot an Restaurants, Bars, Cafés und Geschäften, ist vor allen Dingen das Acuario Nacional, das direkt an der Küste liegt, ein Besuchermagnet. In dem Meerwasseraquarium kann man die Unterwasserbewohner der Karibik, Haie und Schildkröten eingeschlossen, dank Plexiglastunneln von allen Seiten bewundern. Der Natur ganz nah ist man zudem in den Grünen Oasen Santo Domingos, dem Botanischen und dem Japanischen Garten mit ihrer üppigen tropischen Vegetation.