Wer kennt sie nicht – britische Plagegeister mit glasigen Augen, die zu exzessiven Saufgelagen in den eigenen Urlaubsort einfallen, um zu grölen oder sich zu später Stunde öffentlich auszuziehen. Einheimische und Miturlauber freuen sich nicht immer darüber, dass die berühmten britischen Manieren in den Urlaub häufig nicht mitgenommen werden. Spektakulär billige Flug- und Bierangebote locken viele junge Insulaner nach Prag, Riga oder Krakau oder in sonst eine osteuropäische Metropole. Auch in Spanien, Indien, Thailand und Australien geraten Briten gerne mal in Schwierigkeiten – ob sie nun ihre Pässe verlieren, im Krankenhaus oder gleich im Gefängnis landen.
Wen wundert es da, dass einer aktuellen Studie zufolge zahllose Briten, besonders die 18-24-jährigen, im Urlaub keine Erholung finden. Mehr als die Hälfte der Befragten ist nach den schönsten Wochen des Jahres sogar noch ausgelaugter als vorher und jeder zehnte schreibt sich erstmal krank.
Laut dem Außenministerium waren zwischen April 2005 und März 2006 bei 445 von 813.000 britischen Touristen in der tschechischen Hauptstadt die Reisedokumente nicht mehr auffindbar, 52 wurden im Hospital behandelt und 36 kamen hinter Schloss und Riegel.
Da ist sogar die eigene Regierung nicht amused. Die hat jetzt ihre abenteuerlustigen Landsleute dazu angehalten, sich im Urlaub besser anzupassen, um nicht so viele Probleme anzuziehen. Auslandskrankenversicherungen, Impfungen oder Kopien der Reiseunterlagen können da schon hilfreich sein.
Aber was ist eigentlich mit den Deutschen auf Mallorca, den Australiern auf Bali, den US-Amerikanern in der Dominikanischen Republik und den Russen in allen Orten, wo man All-Inclusive-Urlaub machen kann, warum werden die nicht gerügt…