Auf den ersten Blick mutet es ein wenig seltsam an: mitten im Wald oder Feld mit dem GPS-Gerät unterwegs zu sein, um versteckte Tupperdosen oder Pappkartons ausfindig zu machen. Aber immer mehr Menschen gehen heute in ihrer Freizeit auf moderne Schnitzeljagd. Geocaching, so heißt die Schatzsuche, bei der Gegenstände in der Natur, an einer Bushaltestelle, in einer Mauerspalte oder auf dem Meeresboden gesucht werden, die andere Personen aus dem Cache, dem geheimen Lager, dort versteckt haben.
Inzwischen befinden sich Schätzungen zufolge rund 36.000 Verstecke in Deutschland und 4,4 Millionen auf der ganzen Welt. Die Koordinaten der Schlupfwinkel erhalten die Teilnehmer, die aus allen Altersklassen stammen, im Internet. Jedoch schlechte Wetterbedingung, die ungenaue Funktionsweise der GPS-Geräte oder natürliche Hindernisse, wie z. B. Berge oder Seen, können die Suche deutlich erschweren. Darüber hinaus müssen oftmals auf dem Weg Rätsel gelöst werden oder es wurden andere Schwierigkeiten eingebaut. Ist der „Schatz“, der meist aus einer Plastikbox mit einem Kugelschreiber, Aufkleber oder einem ähnlichen wertlosen Gegenstand besteht, dann nach langen Mühen und Qualen endlich entdeckt, darf er nicht einmal mitgenommen, sondern muss durch ein anderes Objekt ersetzt werden.
Doch das macht nichts. Denn der Weg ist das Ziel. Auch der Weg über steile Gipfel, durch dichten Nebel, hohen Schnee und große Mückenschwärme. Und jeder Fund wird im Internet vermerkt und mit Punkten belohnt.