Die britische Hauptstadt ist seit Montagabend weitestgehend lahmgelegt. Grund ist ein Streik der Transportarbeiter- Gewerkschaft RMT, der große Teile des ältesten U-Bahn-Systems der Welt lahmlegt. Zeitweilig mussten neun von zwölf Linien der „Tube“ ihren Verkehr völlig einstellen. An den Stationen warten hunderttausende Londoner und Touristen vergebens auf ihre Bahnen, oberirdisch erstickt die Metropole in einem Verkehrschaos. Jetzt ist Geduld gefragt, denn der Arbeitskampf kann noch bis Donnerstag andauern.
An vielen Stellen der Londoner City sind die U-Bahn-Zugänge komplett gesperrt, betroffen sind auch Verkehrsknotenpunkte wie der Bahnhof Victoria. Insgesamt fährt nur noch jede dritte Bahn. Zwar wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, doch die Busse bleiben auf den verstopften Straßen der Stadt -genau wie Taxen und Privatwagen- stecken. Rund drei Millionen Passagiere täglich sind auf die Verbindungen der Londoner U-Bahn angewiesen, die Folgekosten die pro Tag durch den Streik verursacht werden, liegen Expertenschätzungen zufolge bei umgerechnet 75 Millionen Euro.
Die Gewerkschaft RMT, in der 2300 Bahn- und Streckenmechaniker organisiert sind, fordert Jobgarantien bei einer Privatisierung des insolventen Arbeitgebers Metronet. Sollte keine Einigung erzielt werden, droht sie damit, den Streik bis Donnerstagabend fortzusetzen. Harsche Kritik für ihren Arbeitskampf erfuhren die Gewerkschaftler von Londons Bürgermeister Ken Livingstone. Der nannte den Streik „einer der sinnlosesten […] zu denen jemals aufgerufen wurde“. Alle aufgeführten Punkte, seien bereits geregelt worden.
Nachtrag (05.09.2007): Aufgrund neuer Verhandlungen wurde der Streik in der vergangenen Nacht vorläufig ausgesetzt. Über aktuell noch bestehende Behinderungen im U-Bahn-System können sich Reisende auf der Internetseite der Londoner Verkehrsbetriebe unter www.tfl.gov.uk informieren.