Die verheerenden Waldbrände, die seit dem 24. August vor allen Dingen auf den Peloponnes und der Insel Euböä wüteten sind gelöscht. Die internationalen Löschtrupps kehren nach Hause zurück, Kreuzfahrtschiffe legen wieder im Hafen von Katakolon an und die antike Sportstätte Olympia ist wieder für Besucher geöffnet. Doch noch kann das Land nicht aufatmen, denn die freigelegten Böden müssen vor Abtragung bei schweren Regenfällen geschützt werden.
Die Bilanz nach dem Flammeninferno der letzten Wochen sieht bitter aus 200.000 Hektar Land wurden zerstört, 1500 Häuser verbrannten und über 60 Menschen ließen ihr Leben. Kritik kam vielerorts an der Koordination der Löscharbeiten auf. Teilweise wurden falsche Prioritäten gesetzt, beispielsweise die Rettung antike Stätten der bewohnter Dörfern vorgezogen, oft kamen die Helfer zu spät zum Einsatzort. In vielen der zerstörten Gemeinden gab es nicht einmal eine freiwillige Feuerwehr, geschweige denn geeignetes Löschwerkzeug. Auch die EU forderte mittlerweile von Griechenland einen verbesserten Katastrophenschutz. „Wegen des Klimawandels wird es immer häufiger trockene Winter und heiße Sommer geben – und damit werden die Risiken für Waldbrände weiter steigen“, warnte EU-Sozialkomissar Spidla im EU-Parlament.
Die Gesamtschäden durch die Flammen werden auf etwa 1,7 Milliarden Euro geschätzt. Finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau bekommen die Opfer der Brände u.a. von der EU aber auch die Hilfsbereitschaft im eigenen Land ist groß: bereits 62 Millionen Euro spendeten die Griechen privat für ihre geschädigten Mitbürger.
Der Tourismus im Land hat sich mittlerweile wieder normalisiert. Hotels der großen Reisekonzerne waren vom Feuer zumeist nicht bedroht, weshalb die große Stornierungswelle ausblieb. Lediglich bei Rund- und Ausflugsfahrten kann es weiterhin zu geänderten Programmen kommen. Leidtragende in der griechischen Tourismusbranche dürften vor allen Dingen die vielen kleinen, familiengeführten Betriebe auf den Peloponnes und Euböa sein, deren Gäste, zumeist Individualurlauber, früher abreisten oder gar nicht erst erschienen.
Dringlichste Aufgabe des Augenblicks ist das Sichern des von Erosion bedrohten Waldbodens. Die kahl gebrannten Flächen könnten nun, ohne Halt durch Pflanzen und Wurzelwerk von starken Regenfällen komplett abgetragen werden. Der abgeschwemmt Boden kann sich zu einer regelrechten Schlammlawine entwickeln, die Autos und andere Hindernisse mühelos hinfort trägt. Deshalb errichten Fortarbeiter nun provisorische Dämme, die den fruchtbaren Boden an Ort und Stelle halten sollen.