Während sich in München das Oktoberfest seinem Ende nähert, bereiten sich die Norddeutschen auf ihr größtes Volksfest vor. Nur noch 16 Tage, dann ertönt überall in Bremen der Ruf „Ischa Freimaak“.
Sicherlich, von den Besucherzahlen kann der Freimarkt nicht mit dem Oktoberfest standhalten, was die Tradition angeht, ist das norddeutsche Volksfest der bayrischen Wies’n jedoch haushoch überlegen. Während man in München die Ursprünge des Festes auf das Jahr 1810 zurückleitet, findet der Freimarkt 2007 bereits zum 972. Mal statt.
1035 verlieh Kaiser Konrad II. Bremen das Marktrecht. Auch wenn damals der Austausch von Waren zwischen der Landbevölkerung und den Handwerkern der Stadt im Vordergrund standen, gehörten geselliger Austausch und Vergnügen schon immer zum Marktgeschehen. Zum 972. Freimarkt werden vom 19. Oktober insgesamt bis 4. November 320 Schausteller erwartet. Auf 100 000 Quadratmetern auf der Bürgerweide hinter dem Bahnhof erwarten den Besucher traditionelle Kettenkarusselle, Festzelte, Getränke- und Speisebuden in Hülle und Fülle. Höhepunkt unter den Fahrgeschäften wird eine Achterbahn mit 5-fachem Looping sein.
Aber auch in der Innenstadt stehen alle Zeichen auf Freimarkt. Rund um den -mit Lebkuchenherz geschmücktem- Roland versetzen nostalgische Karussells die Besucher in die Vergangenheit und der Duft von Schmalzkuchen und Mandeln durchzieht die Straßen. Zwischen den historischen Gemäuern des Rathauses und der Liebfrauenkirche bieten mittelalterliche Händler ihre Waren feil, Gaukler vollziehen ihre Possen und Glasbläser lassen sich bei ihrem Handwerk über die Schulter schauen – Freimarkt, wie zu seinen ursprünglichsten Zeiten.