Ein Unwetter mit Orkanböen von bis zu 110 Stundenkilometern wütete gestern am späten Nachmittag auf der Baleareninsel Mallorca. Das Unwetter deckte Dächer ab, entwurzelte Bäume und wirbelte Trümmer durch die Luft. Nach Behördenangaben wurden etwa 20 Menschen verletzt. Die spanische Zeitung „El Mundo“ bezeichnete den Sturm als „eines der schlimmsten Unwetter der letzten Jahrzehnte“.
Der Flughafen musste für 20 Minuten geschlossen werden, in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca brach der Verkehr total zusammen, Ampeln und Hochspannungsmasten knickten um. Das Dach der Schwimmhalle eines Sportkomplexes in Son Moix wurde komplett abgetragen, die 2000 Zuschauer und Sportler konnten sich jedoch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Mehrere Krankenhäuser verzeichneten schwere Sturmschäden. Am schlimmsten traf es den Securitybeamten einer Villa, der samt seines Wachhäuschens durch die Luft gewirbelt und dabei verletzt wurde. Nach zwanzig Minuten war der Schrecken vorbei und das Unwetter verzog sich.
Nachdem heute auf der Baleareninsel wieder der Alltag eingekehrt ist, wurde erste Kritik an den Meteorologen laut. Unklar ist, wieso es keine Vorwarnungen gab. „Uns lag keine Sturmwarnung vor“, beklagte sich die Innenministerin der Balearen, Maria Angeles Leciñena. „Wir wussten nur von starken Regenfällen.“