Vier Menschen ertrinken bei dem Versuch drei Kinder zu retten
Bei einem schrecklichen Badeunfall an der Algarve sind am Montag vier Menschen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren ums Leben gekommen, die versucht haben, in Not geratene Kinder aus dem Wasser zu retten. Das Unglück ereignete sich am Strand von Tonel in der Nähe von Sagres, einem beliebten Urlaubsort im äußersten Südwesten Portugals. Bei den Opfern handelt es sich um einen Deutschen und drei Briten.
Nach ersten Berichten hatten die Kinder nicht weit vom Ufer entfernt an einem Felsen gespielt, als sie von einer Strömung erfaßt wurden. Mehrere Erwachsene, unter anderem auch die Eltern der Kinder, wollten daraufhin den Kindern zu Hilfe kommen und wurden bei dem Rettungsversuch ihrerseits von der Strömung erfaßt. Während die Kinder fast unverletzt geborgen werden konnten, bezahlten vier der Retter ihren Einsatz mit dem Leben. Besonders tragisch daran, dass die Kinder dem verzweifelter Todeskampf ihrer Eltern zusehen mußten, ohne irgendetwas tun zu können. Auch mehrere Surfer, die ebenfalls auf dem Wasser waren, hatten keine Möglichkeit, den Ertrinkenden zu Hilfe zu kommen.
Der Strand von Tonel ist bei Surfern wegen seiner häufig sehr hohen Wellen sehr beliebt. Einheimische wissen aber auch ob der Gefahren an diesem Strandabschnitt. Insbesondere bei Ebbe und Flut können hier urplötzlich gefährliche Strömungen und Strudel entstehen, die von Badegästen und Urlaubern so nicht unbedingt wahrgenommen werden können, obwohl Warnschilder auf die Gefahren hinweisen. In der Badesaison, die in Tonel offiziell Ende September endet, wird der Strand von Rettungsschwimmern bewacht, außerhalb der Saison jedoch nicht. Dann weisen lediglich Hinweisschilder auf die Gefahren im Wasser hin. Angeblich soll der Strand von den Behörden sogar offiziell schon geschlossen gewesen sein.
Nicht nur in Portugal, auch in vielen anderen Urlaubsregionen gibt es wunderschöne Strände, die zum Baden einladen. An entsprechend gekennzeichneten Strandabschnitten ist das Baden in der Regel auch ungefährlich, zudem werden diese meistens auch von Bademeistern oder Rettungsschwimmern bewacht. Viele Urlauber zieht es jedoch gerade an die etwas unberührteren und einsamen Strandabschnitte, die in den allermeisten Fällen nicht beaufsichtigt werden. Wer hier in unbekannten Gewässern baden geht, riskiert definitiv sein Leben, denn wenn man einmal in Not gerät, ist Hilfe so gut wie unmöglich. Vor allem auf den Kanarischen Inseln (aber nicht nur dort) gibt es zahlreiche solcher „traumhaften Strände“, an denen Baden aufgrund der Meereströmungen einfach lebensgefährlich ist. Gerade aufgrund des tragischen Unglücks an der Algarve kann nicht eindringlich genug darauf hingewiesn werden, als Tourist wirklich nur in bewachten oder bekannten Gewässern zu baden.