Immer mehr Landebahnen, immer größere Flughäfen, immer schnellere Abfertigungen, überforderte Piloten – durch die wachsende Unübersichtlichkeit an weltweiten Airports und die Verwirrung auf den Pisten steigt auch das Risiko von Flugzeug-Kollisionen am Boden.
Um dem rasanten Flugverkehrswachstum gerecht zu werden, erhöhen die Flughäfen ihre Kapazitäten durch stetig neue Start- und Landebahnen. Durch die immer weniger überschaubaren Rollfelder steigt die Gefahr, dass Cockpit-Crews ohne Erlaubnis losfahren. Diese in der Fliegersprache als „runway incursions“ titulierten Zwischenfälle, die sich der Flugsicherungsbehörde Eurocontrol zufolge zweimal täglich an den 600 europäischen Airports abspielen, zählen laut Experten zu den bedrohlichsten Situationen der gesamten Luftfahrt. Beinahe jeder Flughafen ist betroffen.
Die fatalste Katastrophe der Flugzeuggeschichte, bei welcher auf Teneriffa im Jahr 1977 zwei Jumbojets zusammenstießen, endete mit 583 Todesopfern. Doch auch wenn die meisten dieser Ereignisse nicht zu einem verheerenden Crash führen, wird das Problem bei dem internationalen Dachverband der Pilotengewerkschaft IFALPA sehr ernst genommen. Da man an den Airports auf Landebahn-Querungen nicht ganz verzichten möchte, sollen aufwendige Leitsysteme und Richtlinien das Risiko einer Kollision minimieren.
Allerdings: je komplizierter und unübersichtlicher ein Flughafen aufgebaut ist, desto höher ist die Unfallgefahr, wie eine Studie der US-amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA beweist. Während sich zwischen 1997 und 2000 auf dem durchdachten Dulles-Airport in Washington nur vier Zwischenfälle ereigneten, lag die Anzahl auf dem komplexen und umständlichen Flughafen von Los Angeles bei 29.
Aber nicht nur dichter Rollfeld-Verkehr und schlecht geplante Flughafengelände mit ungewöhnlichen Markierungen und diffizilen Betriebsabläufen, sondern auch verwirrende Anweisungen und Abkürzungen aus dem Tower sowie mangelnde Englischkenntnisse der Piloten tragen zu dem hohen Crashrisiko bei. Moderne Warnsysteme, die bei drohenden Kollisionen die Piloten und Fluglotsen mit Tonsignalen und blinkenden Symbolen rechtzeitig alarmieren, sollen nun Abhilfe schaffen.
Sehr interessanter Beitrag und eigentlich auch nicht verwunderlich, schließlich braucht man ja nur einmal in den Himmel zu schauen und da stellt man fest, dass aller 2 Minuten ein Flugzeug vorbei kommt … und das dann noch konzentriert auf dem Boden. Schlimmer wird die Tatsache noch, dass wenn die großen Flugzeuge noch zum Einsatz kommen, die Abstände beim Landen und Starten (wegen den Wirbeln) noch länger werden … Reisen per Flugzeug ist schon Stress 😉
Interessant … Aber trotzdem bleibt das Fliegen statistisch eines der sichersten Verkehrsmittel !