Österreich rüstet auf im Kampf gegen Vignettenmuffel. Da in der Alpenrepublik noch immer geschätzte zwei Prozent der Autobahnbenutzer ohne die obligatorische Vignette fahren, sollen die Kontrollen dank modernster Technik nun ausgeweitet werden. Nach einjährigen Probebetrieb wurden kürzlich vier automatische Kontrollanlagen auf der Autobahn A 23 bei Wien frei geschaltet.
Wer auf Österreichs Autobahnen fahren will, der muss Gebühren bezahlen. Mit einer Vignette für 7,60 Euro darf man die Schnellstraßen zehn Tage benutzen, für 21,80 Euro zwei Monate, die Jahresgebühr beträgt 72,60 Euro. Die Gebührenpolitik unserer österreichischen Nachbarn stieß vor allen Dingen in Deutschland und besonders in punkto Bußgelder in den vergangenen Jahren immer wieder auf Kritik. Doch auch einige Einwohner der Alpenrepublik scheinen mit der Maut für die Autobahnen nicht einverstanden zu sein, immerhin fahren noch gut zwei Prozent der Fahrzeuge ohne gültige Vignette auf den Straßen.
Dem will die österreichische Autobahngesellschaft ASFINAG nun ein Ende setzen. Mit Kameras werden künftig Autos, die die Kontrollanlagen auf der Südosttangente Wien durchfahren fotografiert. Mitarbeiter werten die gemachten Fotos dann aus und identifizieren, ob an den Mobilen eine gültige Vignette angebracht ist. Bei Verstößen wird eine Ersatzmaut von 120 Euro in Rechnung gestellt. Wer dieses nicht zahlt muss mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 3000 Euro rechnen.
Das Ende der Vignetten-Muffel ist mit dieser Maßnahme allerdings nicht absehbar, da die Kameras nicht durchgehend eingeschaltet werden. Auch eine landesweite Ausweitung der Kontrollanlagen ist nicht geplant, was nicht zu letzt auch aus Datenschutzgründen bedenklich wäre. Die Kontrollen mit Kelle auf Rast- und Parkplätzen werden in Österreich also weiterhin an der Tagesordnung sein.