In Buenos Aires stehen Gläubige jetzt Schlange vor der Auferstehung: In Tierra Santa, dem (nach eigenen Angaben) einzigen multi-religiösen Themenpark weltweit, gibt es Religionsgeschichte zum Anfassen. Eine wie von Geisterhand bewegte, 18 Meter hohe Jesusstatue, die aus dem Kunstgestein der Nachbildung des Berges Golgatha emporsteigt und 36 automatische Bewegungen ausführt, wacht über die inzwischen über dreißig verschiedenen, historischen Modellen nachempfundenen Bauwerke der sieben Hektar großen Anlage.
Die Besucher gewinnen in dem am 24.12.1999 zum 2000. Jahrestag der Geburt Jesu eröffneten Park einen Eindruck von dem Alltag zu Christus‘ Zeiten. Auch werden z. B. mithilfe von Schauspielern und Künstlern unterschiedliche Bibelszenen dokumentiert.
Anders als bei rein christlichen Parks sind in Tierra Santa auch Anhänger anderer Glaubensrichtungen willkommen: geschichtlich etwas unkorrekt können auf dem Parkgelände auch eine Moschee, eine jüdische Kapelle und die „Klagemauer“ besichtigt werden. Auch eine Figur von Mahatma Gandhi darf nicht fehlen.
Die einzelnen Religionen sind der Einrichtung wohlgesonnen. Und auch die Besucherzahlen sprechen für sich: bereits drei Millionen mehr oder weniger gläubige Menschen wollten dem „Abendmahl“ oder der „Schöpfung“ beiwohnen, armenische oder libanesische Küche genießen oder kleine Nofretete-Büsten als Andenken kaufen.