Wer die ägyptischen Pyramiden, die Sphinx oder andere Bauwerke des Altertums filmt oder als Foto verewigt, muss nach Plänen der Regierung zukünftig einen Tribut an den Staat bezahlen: Kairo möchte seine historischen Monumente bald urheberrechtlich schützen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage befindet sich laut Zahi Hawas, dem Chef der ägyptischen Altertümerverwaltung, derzeit in Vorbereitung. Auch für gewerbliche Nachbauten oder als Motiv für Nippes dürfen die Kulturdenkmäler dann nicht mehr gratis herhalten.
Die Regelung soll weltweit geltend gemacht werden. Wie die Ägypter das außerhalb ihres Staatsgebietes durchbringen wollen, steht allerdings noch in den Sternen, denn nach internationalem Recht gelten Urheberrechte nur für eigene Erzeugnisse. Unklar ist auch, ob die Einnahmen nur für die Sanierung der Denkmäler genutzt werden.
Obwohl die genaue Reproduktion der antiken Monumente Ägypten vorbehalten bleiben soll, dürfen sich laut Hawas nationale und internationale Künstler von den Kulturschätzen inspirieren lassen – wenn sie sie nicht bloß kopieren. Daher muss auch das Luxor-Hotel in Las Vegas keine Abgaben zahlen: weder ist es von außen eine exakte Abbildung noch gleicht die Innenausstattung den pharaonischen Grabkammern.