Allen neuen winterlichen Trendsportarten, wie Ski-Jöring, Airbording oder Zorbing (wir berichteten) zum Trotz, erlebt ein altes Wintersportgerät zurzeit sein Revival: der Holzschlitten ist wieder da. Kaum sind die ersten Flocken gefallen, sieht man ihn nun allenortens auf den Straßen. Auch die Wintersportorte haben auf die Wiederauferstehung des Schlittens reagiert und werben kräftig mit speziell angelegten Rodelpisten, denn längst sind es nicht mehr nur die Kinder, die eine rasante Abfahrt auf Holzkufen wagen.

Die längste Rodelstrecke gibt es übrigens am Wallberg am Tegernsee. Seit 2001 ist die, sage und schreibe, 6,7 Kilometer lange Abfahrt in Betrieb. Vor dem Vergnügen steht hier im Übrigen kein Schweiß: den Aufstieg können sich die Schlittenfahrer sparen und stattdessen in die Gondeln der Bergbahn einsteigen. Besonders familienfreundlich ist die drei Kilometer lange Rodelpiste in Hocheck. In gemütlichem Tempo geht es vom Berggasthof hinunter zur Talstation Oberaudorf. Und auch im Sommer muss hier, dank Sommerrodelbahn, nicht auf das Schlitten fahren verzichtet werden.

Mit der Sesselbahn geht es hoch den Blomberg bei Bad Tölz hinauf. Das besondere an dieser Schlittenpiste: Anfänger können bereits nach 2,5 Kilometern auf den Rodel umsteigen, Profis nehmen die komplette 5,5 Kilometer lange Abfahrt inklusive der schwierigen Teilstücke. Und zu guter letzt noch ein Tipp für Nachtschwärmer: die Schlittenbahn unterhalb der Gerlossteinwand im Zillertal hat bis ein Uhr nachts geöffnet. Unter Flutlicht geht es in langen Schleifen abwärts ins Tal nach Hainzenberg.

Übrigens, wer keinen eigenen Schlitten besitzt oder diesen nicht mit in den Winterurlaub transportieren kann, muss nicht auf das Rodeln verzichten. In fast allen Fremdenverkehrsorten mit eigenen Schlittenpisten kann das hölzerne Wintersportgerät gegen ein paar Euros gemietet werden. In diesem Sinne, gute Fahrt!