Klimaerwärmung: Ostsee wird bald palmengesäumte Badewanne Europas
Vor mehr als 100 Jahren wurde auf der Ostseeinsel Rügen mit der Errichtung der ersten Strandvillen die stilvolle Bäderarchitektur eingeläutet. Seither entwickelte sich die Ostsee zu einem der beliebtesten und meistbesuchten Reiseziele deutscher Urlauber.
Und ein Ende der Popularität ist nicht abzusehen. Im Gegenteil, zukünftig sollen die Besucherzahlen in der schleswig-holsteinischen und mecklenburg-vorpommerischen Küstenregion weiter steigen: durch die Erderwärmung könnte die Ostsee mittelfristig zur neuen Badewanne Europas werden – Palmenstrände inklusive. Immer mehr Touristen werden dann an der Ostseeküste statt am Mittelmeer die schönsten Wochen des Jahres verbringen.
Die Ostseeregion erwärmt sich überdurchschnittlich schnell und demonstriert die Auswirkungen des Klimawandels so besonders deutlich: während die Temperaturen in den letzten hundert Jahren weltweit um 0,75 Grad stiegen, wurde die Ostsee um 0,85 Grad wärmer. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte die Luft an unserer Meeresufer sich um weitere drei bis sechs Grad erhitzen.
Zurzeit gilt das Klima an der Ostsee als besonders heilsam und gesundheitsfördernd. Aber Palmen an der Ostsee? Genau genommen mögen wir die Küste mit ihren wunderschönen Stränden, Kreidefelsen, Dünen, Deichen, üppigen Wiesen und dichten Wäldern auch ohne Südsee-Flair.