Eigentlich sollte das neue Terminal 5 in Heathrow dem viel beklagten Chaos an Londons Hauptflughafen ein Ende setzen. Doch der 5,5 Milliarden Euro teure Umbau versagte gleich am ersten Tag. Statt versprochener, kurzer Check-In-Zeiten, erwartete die Passagiere der Ausfall des gesamten Gepäckbeförderungssystems. Mehr als dreißig Flüge mussten gestern gestrichen werden und auch am heutigen Freitagvormittag wurden weitere Starts verschoben.

Als hochmodern wurde es angepriesen, das neugebaute Terminal 5 am Londoner Flughafen Heathrow – ein Prestigeobjekt der British Airways (BA). Besonders rühmte ein Sprecher des Flughafenbetreibers BAA das Gepäcksystem. Es sei eines der ausgeklügelsten der Welt: 12.000 Gepäckstücke pro Stunde soll es befördern; rund 18 Monate wurde das 17 Kilometer lange Förderband getestet.

Doch von diesem Wunderwerk der Technik bekamen die Passagiere am Eröffnungstag des Terminals nur wenig zu spüren. Aufgrund eines Totalausfalls der Gepäckbeförderung, warteten hunderte von Menschen am gestrigen Donnerstag vergeblich auf ihre Flüge oder mussten teilweise nur mit Handgepäck einchecken. Das Streichen von 36 Flügen führte dazu, dass ein Großteil der betroffenen Reisenden aufgrund mangelnder Hotelzimmer auf dem Flughafen übernachtete. Die Auswirkungen der Panne machten sich, trotz mittlerweile wieder funktionstüchtiger Beförderungsanlage, bis in den heutigen Vormittag bemerkbar. Vor allen Dingen inländische und europäische Verbindungen wurden zugunsten der Fernstrecken ausgesetzt.

Wie es zu diesem für die British Airways und den Flughafenbetreiber äußerst blamablem Ausfall kommen konnte, ist noch nicht restlos geklärt. In der Online-Ausgabe der britischen Times weist die BA auf eine Kombination von Pannen hin, darunter Verspätungen von Mitarbeitern durch Parkplatzprobleme und Sicherheitskontrollen. Wie dies bei einem laut Airline „voll funktionsfähig übergebenem Terminal“ passieren konnte, ist äußerst fragwürdig.