Der aromatische Duft frisch gemahlenen Kaffees, er steht für den Zauber Lateinamerikas. Auf den Spuren des beliebten Getränks kann der Besucher des mexikanischen Bundesstates Chiapas nun wandeln. In der Region Soconusco an der Pazifikküste, unweit der Grenze zu Guatemala wird der Traum, unendlicher, von Kaffeeplantagen bedeckter Weiten wahr. Mit rund 400 Millionen Kaffeebäumen ist die Region die Nummer eins der landesweiten Anbaugebiete und damit ein wichtiger und interessanter Wirtschaftsstandort.
Bereits seit dem 19. jahrhundert wird im Soconusco-Gebiet Kaffe angebaut. 1820 wurde die erste Pflanze des sogenannten „grünen Goldes“ in Chiapas kultiviert, rund 70 Jahre später begannen ausländische Immigranten mit dem großflächigen Anbau der Pflanze. Dabei spielten auch die deutschen Auswanderer eine bedeutende Rolle. Bis heute sind 16 000 Hektar der Kaffeeplantagen in der Hand deutschstämmiger Familien.
Einem neuen Trend folgend, haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Haciendas der Region ihre Türen für den Tourismus geöffnet. Auf den Landsitzen der „cafetaleros“ haben Kaffeeliebhaber die Gelegenheit, die Produktion der edlen Bohne hautnah mitzuerleben. So entstand die „Ruta del Café“, die Kaffeestraße, die den Charme der ländlichen Unterkünfte mit dem Erleben der einmaligen Kulturlandschaft Mexikos verbindet. An der Route liegt auch die „Hacienda Hamburgo“, die vor über 100 Jahren von dem Hamburger Arthur Edelmann gegründet wurde und sich auf Wellness spezialisiert hat. Ebenso findet sich hier die „Finca Irlanda“, auf der man die ökologische Kaffeeproduktion nachvollziehen kann oder die „Finca Argovia“, die sich aufgrund ihrer, über Generationen weitergegebenen, Konzepte von nachhaltiger Landwirtschaft behaupten konnte.