Zufall oder logische Konsequenz? Erst am Freitag der letzten Woche veröffentlichte die Europäische Kommission eine aktualisierte Version der sogenannten „Schwarzen Liste“, einer Übersicht derjenigen Airlines, die wegen Sicherheitsmängeln keinen Flughafen der EU anfliegen dürfen. In der aktuellsten Fassung wurden zwei Fluggesellschaften neu auf diese Liste aufgenommen. Eine davon war die Hewa Bora Airways aus Kongo, eben jene Fluglinie, deren Flugzeug jetzt in Goma im Kongo verunglückt ist.
Nach bisherigen Informationen sollte das Passagieflugzeug vom Typ DC-9 auf einem Inlandsflug von Goma in die Hauptstadt des Kongo, Kinshasa, fliegen. Offensichtlich schaffte es die Maschine aber nicht, von der Startbahn abzuheben und raste mit hoher Geschwindigkeit über die Landebahn und das Flughafengelände hinaus in ein dicht besiedeltes Stadtgebiet. Es gab zahlreiche Todesopfer unter den Passagieren und den Bewohnern. Die genaue Anzahl der Opfer ist noch nicht bekannt, ebenso, warum das Flugzeug nicht abheben konnte.
In den vergangenen Jahren gab es im Kongo immer wieder schwere Flugzeugunglücke. Vielfach werden die Katastrophen auf alte und schlecht gewartete Flugzeuge zurückgeführt. Konsequenterweise stehen derzeit alle im Kongo ansässigen Fluggesellschaften auf der Schwarzen Liste der EU. Das gleiche gilt für alle Airlines aus Äquatorialguinea, Indonesien, der Kirgisischen Republik, Liberia, Sierra Leone und Swasiland. Eine komplette Liste aller Airlines, die wegen akuter Sicherheitsmängel auf der Schwarzen Liste geführt werden, findet man auf der Webseite http://ec.europa.eu/transport/air-ban/list_de.htm.
Ganz offensichtlich scheint es für Reisende wirklich ratsam, den Empfehlungen der EU Kommission zu folgen und nach Möglichkeit auf den Transport mit den bemängelten Airlines zu verzichten. Dass aber nicht nur bei den Fluggesellschaften in Afrika und Asien in punkto Sicherheit geschlampt wird, zeigen die skandalösen Vorgänge beim Flugchaos in den USA vor wenigen Tagen, als wegen mangelhafter Inspektions- und Wartungsarbeiten, die auch noch von der Nationale Amerikanische Flugbehörde geduldet wurden und nur durch massive Kritik aus den eigenen Reihen überhaupt aufgedeckt wurden, Hunderte von Flugzeugen nicht starten konnten.