Auch weiterhin keine Einreise nach Tibet möglich
Knappe vier Monate vor dem Beginn der Olympischen Sommerspiele in Peking, wurden die Visumvorschriften für ausländische Touristen von den chinesischen Behörden verschärft. Bis nach den Sommerspielen soll es keine Genehmigungen zu mehrfachen Einreise sowie Ein-Tages-Visa für eine Einreise von Hongkong aus mehr geben. Auch die Bearbeitungsfrist für die Visa kann sich verlängern. Mit den Maßnahmen möchte die chinesische Regierung offenbar Proteste von Ausländern gegen die repressive Tibetpolitik des Landes verhindern.
Unklar ist auch, wann ausländische Reisende wieder nach Tibet gelangen können. Seit Beginn der gewaltsamen Ausschreitungen am 14. März hat China den Zugang zu dem Himalaya-Land gesperrt. Zunächst sollten die Grenzen sich Anfang Mai wieder für Touristen öffnen, dies wurde jetzt jedoch von einem Vertreter der chinesischen Tourismusbehörde zurückgewiesen, wann die Region wieder von Ausländern bereist werden könne, sei noch nicht entschieden. Bei den blutigen Niederschlagungen antichinesischer Proteste sind laut Angaben der tibetischen Exilregierung rund 150 Menschen getötet wurden.
China stößt mit seinem Vorgehen in Tibet im Vorfeld der olympischen Spiele auf große internationale Kritik. Weltweit kommt es im Zuge des olympischen Fackellaufs zu schweren Protesten. Allein in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi, die die Flamme gestern durchquerte, kam es zu Massenfestnahmen von rund 275 Menschen. Die Strecke der Fackel wurde von neun auf drei Kilometer verkürzt, zudem wurden die Läufer von rund 15 000 Sicherheitskräften abgeschirmt.