Abenteuerliche Brücken über tosendem Wildwasser, tollkühne Abstiege in die Abgründe der Schlucht – im Allgäu erleben Kletterfans spektakuläre Canyons. In einem in Deutschland einzigartigen Naturereignis können Furchtlose sich in das Abenteuer Klammwandern stürzen: mehr als 20 atemberaubende Wasserfälle, Tobel, Felsspalten und Klammen, die über Jahrtausende von rauschenden Flüssen geformt wurden, warten darauf, entdeckt zu werden.
Neben ergreifenden, scheinbar unberührten Naturdenkmälern und prähistorischen Felsformationen stoßen Klammwanderer z. B. auf seltene Pflanzen- und Tierarten. Dieses Naturparadies umfasst beispielsweise die Pöllatschlucht mit ihrer eindrucksvollen Marienbrücke, den Leybachtobel bei Sonthofen, den Hinanger Wasserfall oder den Steigbachtobel bei Immenstadt.
Als Königin der Schluchten gilt die Breitachklamm bei Obersdorf. Der tiefste und vermutlich auch schönste Felscanyon Europas, welcher Deutschland mit Österreich verbindet, entstand nach der Gletscherschmelze nach der letzten Eiszeit. Die Breitach arbeitete sich kraftvoll durch das Gestein, wodurch sich ein etwa 2,5 Kilometer langer und 150 Meter tiefer Tobel bildete. Seit der Erschließung der Klamm im Jahr 1905 besuchten hunderttausende Wagemutige die steilen Felswände und stürmischen Wasserfälle dieses Naturspektakels.
Die seit Urzeiten in dem drei Kilometer langen Eistobel bei Maierhöfen schäumenden Kaskaden brachten eigentümliche Felsformationen hervor, die in den Wintermonaten extravagante Eisgebilde erzeugen.
Zu einer packenden, jedoch auch anstrengenden Wandertour lädt der seit 1932 zugängliche Starzlachkamm bei Sonthofen ein. Durch die turbulente Starzlach, die sich mühevoll durch den Fels arbeitete, entstanden Hohlräume im Stein, so genannte Wassermühlen, die sich in mehreren tausend Jahren durch in Wasserwirbeln rotierende Steine bildeten.
Der Nervenkitzel Klammwandern gehört sicher zu den dramatischen Highlights eines aktiven Allgäu-Urlaubs.