Vor rund 12.000 Zuschauern läutete Angela Merkel mit einem Schiffshorn die 114. Kieler Woche ein. An der Seite des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen ließ die Kanzlerin am Samstag auf dem Rathausplatz das traditionelle „Leinen-los“-Signal ertönen und eröffnete damit das größte Segelsportereignis der Welt und gleichzeitig das größte Volksfest Nordeuropas. Bis zum Abschlussfeuerwerk am nächsten Sonntag werden mehr als drei Millionen Besucher erwartet.
Bereits zum Auftakt war der Ansturm groß: während zehntausende gut gelaunte und überwiegend friedliche Menschen auf den Straßen, auf dem internationalen Markt und an der Kiellinie feierten, kreuzten zahlreiche Traditions- und Hobbysegler sowie gleich vier Kreuzfahrtschiffe und das Museumsschiff „Cap San Diego“ neben den Großfähren Color Line und Stena Line die Förde.
Insgesamt erwarten die Besucher 1.500 kulturelle, musikalische, wissenschaftliche und politische Veranstaltungen. Und natürlich wird gesegelt: an den verschiedenen Kieler Regatten starten rund 4.500 Sportler aus mehr als 50 Ländern. Maritimes Highlight ist die große Windjammerparade am 28.6., an der über 100 von zahllosen Begleitbooten eskortierte Traditionssegler, allen voran das Segelschulschiff Gorch Fock, teilnehmen.
Nachtrag:
Nachdem zu Beginn der Kieler Woche schon versehentlich eine Segeljacht in der Förde versenkt wurde, kommt es nun noch geballter: gleich zwei Unglücke in luftiger Höhe erschüttern die Kieler und ihre Besucher.
Ein Jugendlicher verwundete sich bei einem Sturz im Hochseilgarten so schwer, dass der Klettergarten einstweilen geschlossen wurde. Kurze Zeit später wurde ein Schausteller unfreiwilliger Mitfahrer einer Gondel, die zweimal hintereinander in mehr als 60 Meter Höhe schnellte – ungesichert. Der Mann klammerte sich am Sicherheitsbügel fest und konnte von weiteren Fahrgästen gehalten werden. Alle Beteiligten stehen unter Schock.