In Aquarien in Georgia und New South Wales können Besucher mit den Giganten der Meere schwimmen
Anschauen war gestern, mitschwimmen ist heute. Nachdem Aquarien die Unterwasserlandschaften der Ozeane hinter Glas in heimische Gefilde geholt haben, gehen sie nun einen Schritt weiter. Im größten Aquarium der Welt in Georgia können Besucher jetzt mit einem Walhai tauchen, im „Australian Shark & Ray Centre“ mit Rochen schnorcheln. Was von Besuchern und Betreibern als spannendes Event gefeiert wird, stößt bei Tierschützern jedoch auf Kritik.
Es ist rund zwei Jahre her, da kam der berühmte, als „Crocodile Hunter bekannte, Tierfilmer Steve Irwin, durch den Stich eines Rochens ins Herz ums Leben. Dieses Schicksal werden die Teilnehmer der Tauch- und Schnorcheltouren des „Australian Shark & Ray Centre“ in New South Wales mit Sicherheit nicht teilen, denn allen Stachelrochen im Becken wurde der gefährliche Giftstachel am Ende ihres Schwanzes entfernt worden.
Über das einzige Becken außerhalb von Asien in dem ein Walhai gehalten wird, verfügt das seinerzeit größte Aquarium der Welt in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Seit dem 8. Juni kann man hier mit dem größten Fisch der Welt schwimmen. Sechs Taucher und sechs Schnorchler dürfen täglich in das 24 Millionen Liter große Becken steigen und sich in die Gesellschaft des Giganten begeben, nebst Hammerhaien und Zackenbarschen. Über 1500 Anmeldungen liegen für dieses, mit Preisen zwischen 120 und 185 US-Dollar immerhin nicht ganz günstige, Event bereits vor.
Tierschützer und Experten sehen diese neuen Angebote der Aquarien mit Skepsis. Die Tiere werden eh bereits in Becken gehalten, die, bei all ihrer Größe, doch nur einen Bruchteil ihres natürlichen Lebensraums darstellen. Weitere Aufregung durch neugierige und nicht nur aus der Distanz agierende Besucher, könnten die Meeresbewohner in ihrer physischen und mentalen Gesundheit beeinträchtigen. Sowohl das Georgia Aquarium, als auch das „Australian Shark & Ray Centre“ sehen ihre Projekte jedoch nicht als zusätzlich vermarktbaren Nervenkitzel. Sie wollen, laut eigener Darstellung, vielmehr Angst und Vorurteile abbauen und somit das Verständnis für die Tiere und ihren Schutz erhöhen.