Nach der Entführung von drei deutschen Bergsteigern am Dienstagabend durch Aktivisten der PKK, gibt es Hoffnung auf eine schnelle Freilassung der Geiseln. Sprecher der in Deutschland verbotenen kurdischen Terrororganisation wollen sich noch heute zu dem Fall öffentlich äußern. Derweil ließ die türkische Regierung das Gebiet um den Berg Ararat sperren. Das Auswärtige Amt rät zudem von Reisen in den Südosten der Türkei dringend ab. Besonders Individualreisende seinen gefährdet, Opfer von Anschlägen und Überfällen zu werden.
Gegen 22 Uhr am Dienstagabend überfielen die PKK-Kämpfer das Basislager des Deutschen Alpenvereins (DAV) in einer Höhe von 3200 Metern auf dem Ararat. Von den insgesamt 13 Gruppenmitgliedern wurden drei Männer als Geiseln in die Berge verschleppt. Der Vorfall lief unblutig und ohne Waffengewalt ab. Hoffnung schürt eine Ankündigung der Entführer während des Überfalls, man werde die drei Gefangenen innerhalb weniger Tage wieder frei lassen. Drüber hinaus hat die PKK vermeldet, noch heute Stellung zu dem Vorfall zu beziehen.
Bei der Entführung handelt es sich offenbar um einen gezielten Racheakt der PKK an Deutschland. Erst am 19. Juni 2008 hatte das Bundesinnenministerium den kurdischen Fernsehsender Roj-TV, der der PKK nahe steht, in Deutschland verbieten lassen. Die Bundesrepublik fährt seit dem Verbot der PKK im Jahre 1993 einen harten Kurs gegen die Terrororganisation, die sich für einen unabhängigen kurdischen Staat kämpft.
Aus diesem Grund rät das Auswärtige Amt deutschen Staatsbürgern dringend ab, derzeit in den Südosten der Türkei zu reisen. Ein besonders hohes Gefahrenpotential vermutet man in den Provinzen Hakkari, Sirnak, Mardin, Siirt, Van, Agri und Igdir. Vor allen Dingen Individualreisende könnten Opfer von Übergriffen werden.