Keinen Spaß macht das Baden zurzeit an der französischen Côte d’Azur. An die südfranzösischen Strände werden Heerscharen von Feuerquallen gespült. Im Dauereinsatz behandeln Sanitäter und Feuerwehrmänner Gäste, die mit den brennenden Fangarmen in Kontakt gekommen sind. Es ist bereits der achte Sommer infolge, in dem das vermehrte Auftreten der glibberigen Meeresbewohner beobachtet wird. Experten werten diesen Umstand als ein Zeichen für den schlechten Zustand der Ozeane.

Während man in Monaco und Cannes mit Unterwasser versucht, mit Unterwasser installierten Gitternetzen der Lage Herr zu werden, hat Antibes den Quallen den Krieg erklärt. Die französische Tageszeitung „Nice Matin“ berichtet, dass die Stadtverwaltung einen Vier-Stufen-Krisen-Plan entworfen hat, zu dem unter anderen, Patrouillen-Boote zählen, die mit einer Art Staubsauger die Feuerquallen aus dem Wasser saugen sollen. Auch in anderen Regionen des Mittelmeers hat man sich bereits auf die drohende Plage eingestellt. Auf Mallorca beispielsweise wurde bereits im Vorfeld eine Fischkutterflotte eingerichtet, die die gallertartigen Meerestiere abfangen soll.

Meeresbiologen vertreten drei verschiedene Theorien für das alljährliche Auftauchen der Quallen im Mittelmeer. Ein Grund könnte die winterliche Erwärmung des Mittelmeers um ein Grad darstellen, eine weitere Ursache könnte das zunehmende Fehlen natürlicher Feinde, wie Meeresschildkröte und Thunfisch, durch Artenbedrohung und Überfischung sein.