Die letzte Preiserhöhung liegt noch nicht einmal ein Jahr zurück (im Dezember 2007 erhöhten sich die Preise für Bahnfahrkarten um durchschnittlich 2,9%), jetzt kündigt die Bahn schon wieder Preissteigerungen an. Der genaue Höhe des Preisanstieg steht noch nicht fest und soll auf einer Vorstandssitzung der Bahn im September festgelegt werden, festzustehen scheint allerdings, dass sich die Bahnreisenden zum Fahrplanwechsel im Dezember auf die neuen Tarife einstellen müssen.
Die Bahn begründet ihre Entscheidung mit deutlich gestiegene Energie- und Personalkosten, die zu erheblichen Mehrbelastungen bei der Bahn geführt haben. Allein für Strom und Diesel gebe man derzeit mehr als zwei Milliarden Euro im Jahr aus und sei damit der größte Energiekonsument Deutschlands. Die derzeitige Inflationsspirale schlägt damit auch auf die Preise bei der Bahn durch und trifft wie immer die Verbraucher.
Die Ankündigung der Bahn wird allerdings schon jetzt scharf kritisiert. Der Fahrgastverband Pro Bahn hält die geplanten Anhebungen für nicht gerechtfertigt und ist der Meinung, die Bahn könne die gestiegenen Kosten auch aus ihren in diesem Jahr deutlich gestiegenen Gewinnen finanzieren. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich die Bahnverantwortlichen durch diese Kritik von ihrem Vorhaben abbringen lassen werden. Vielmehr haben sie durch die letzten hohen Tarifabschlüsse – die vorausgegangenen Streiks bei der Bahn sind noch allen Bahnreisenden in bester Erinnerung – eigentlich schon vor geraumer Zeit eine Steilvorlage für die jetzt anstehende Begründung „notwendiger Preiserhöhungen“ bekommen. Die jetzige Argumentation überrascht daher nicht und ist im Grunde eine „Preiserhöhung mit Ansage“.