Ob Luxusherbergen im Orbit oder Ausflüge zum Mond – der Reise ins All scheint mittlerweile nicht mehr viel im Weg zu stehen. Ab dem Jahr 2010 sollen jährlich rund 15.000 abenteuerlustige – und besserverdienende – Touristen das erleben, was bisher für auserlesene Astronauten reserviert war: am eigenen Leib die Schwerelosigkeit des Weltraums spüren.
Konnten Weltraumflüge bisher nur simuliert werden, soll der „Spaceport America“ sie nun real werden lassen. Noch gibt es auf dem rund 70 Quadratkilometer großen Gelände im US-Bundesstatt New Mexico außer Wüste und Kakteen nicht viel zu sehen, aber in den nächsten beiden Jahren soll hier für 225 Millionen Euro eine Hightech-Anlage mit einer 3.000 Meter langen Startbahn entstehen.
Auf dem Weltraumflughafen werden voraussichtlich das Raumschiff SpaceShipTwo sowie das Trägerflugzeug WhiteKnightTwo eingesetzt, welches das Raumfahrzeug in eine Höhe von 15.000 Metern bringt. Dort zündet SpaceShipTwo seine Flüssigraketen, um innerhalb von wenigen Sekunden die Schallmauer zu durchbrechen und die Passagiere mit über 4.000 Km/h ins Weltall zu schießen.
Die Fluggäste müssen tief in die Tasche greifen, um einmal die Erde gemeinsam mit Sonne, Mond und Sternen im Bild zu haben – trotzdem haben bisher schon 200 Kandidaten das 200.000 Dollar teure Vergnügen fest gebucht und weitere 85.000 haben reserviert.
Ein profitables Geschäft. Und da der Weltraumtourismus laut NASA noch weiter ansteigen wird, ist es kein Wunder, dass schon Pläne für einen zweiten Weltraumflughafen in Schweden entworfen werden…
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