Pubs gehören zu England wie Fish and Chips, die Queen oder fünf-Uhr-Tee. Die anhaltende Wirtschaftskrise macht es der altbewährten Institution allerdings nicht leicht: laut britischer Bier-und-Pub-Vereinigung müssen jeden Tag fünf Kneipen ihren Zapfhahn für immer zudrehen. Damit liegt die Zahl der Schließungen bei einem Vielfachen der Vorjahre.
Neben dem Rauchverbot sorgen auch das konkurrierende Billigbier aus dem Supermarkt und die ambitionierte Kampfansage der britischen Regierung gegen den Alkohol für massive Umsatzeinbußen. Doch auch wenn die vielgeliebten Nachbarschafts- und Touristentreffpunkte in Gefahr sind, sollen die Alkoholsteuern weiter steigen – und zwar um einen Betrag, der über der Inflationsrate liegt. Hinzu kommt, dass viele der inzwischen nur noch etwa 57.000 traditionsreichen Stammkneipen in seelenlose Trinkhallen umfunktioniert und eigenständige Brauereien von großen Konzernen aufgekauft werden.
So ist vielen Briten in Zeiten erhöhter Strom- und Lebensmittelpreise die Freude vergangen, ihr Geld im Pub zu lassen – für 50 Cent ein Supermarkt-Pint zu kaufen ist für viele weitaus verlockender, als knapp vier Euro für ein Bier in der Kneipe zu investieren.
Da kann man nur hoffen, dass wir keiner trostlosen, pubfreien Zukunft entgegenblicken.