Seit über 90 Jahren profiliert sich Bremen als Wissenschaftsstandort. Einen internationalen Ruf hat sich die Stadt international vor allen Dingen in der Luft- und Raumfahrttechnik erworben. Eines der jüngsten Projekte, auf die man ganz besonders stolz ist, ist das „Columbus-Modul“, das am 7. Februar 2008 mit dem Spaceshuttle Atlantis zur Internationalen Raumfahrtstation gebracht wurde und dort als Erweiterung der ISS montiert wurde.
Wer das Leben der Astronauten im All genauer kennen lernen will, hat die Gelegenheit bei der Führung „Bremen, Stadt der Luft- und Raumfahrt“ durch das originalgetreue Modell des „Columbus-Moduls“ zu spazieren. Angeboten wird der Rundgang von der Bremer Touristik Zentrale (BTZ), die die Teilnehmer über das Gelände der EADS Space Transportation GmbH leitet. Die Besucher können den Wissenschaftlern und Ingenieuren bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und erleben, wie die Astronauten im Weltall leben. Erklärt wird, wie die Raumfahrer duschen, essen, arbeiten und schlafen.
Die zweistündige Tour, die individuell für Gruppen und Einzelpersonen vereinbart werden kann, startet in der Bremenhalle des Flughafens mit einer Besichtigung des Weltraumlabors Spacelab, das in den 1970er Jahren von der Firma ERNO ebenfalls in Bremen entwickelt wurde. Weiter geht es durch den Sicherheitsscheck bei der EADS zum Besucherzentrum. Die European Aeronautic Defence and Space Company entwickelte neben dem „Columbus“-Modul auch die Oberstufe der Ariane 5-Rakete sowie den Phönix-Raumtransporter, der nach Transportmissionen unbemannt auf die Erde zurückkehren kann und dadurch wiederholt Einsatzfähig ist. Die Besichtigung des Werkes ist nur nach vorheriger Anmeldung bei der BTZ unter der Telefonnummer 01805/101030 (14 Cent aus dem deutschen Festnetz) möglich.
Wem die Raumfahrt-Tour den Wissensdurst erst so richtig geweckt hat, der kann auf eigene Faust einen Besuch im „Universum Science Center“, einer der erfolgreichsten Ausstellungen ihrer Art in Europa, den Geheimnissen der Natur auf den Grund gehen. Das Motto des Mitmach-Museums lautet: Aktive Beteiligung, statt passiver Wahrnehmung. Mittels der eigenen Sinne werden die Naturgesetze und -phänomene auf 4000 Quadratmetern erfahrbar gemacht. Ein riesiger Stein, der lediglich an zwei dünnen Drahtseilen befestigt ist, bringt die Nervenbahnen zum Rasen, wenn man sich unter ihn legt. In einem lichtlosen Labyrinth müssen sich die Besucher allein durch ihren Tast- und Gehörsinn leiten lassen und ganz Mutige können im Erdbebenraum auf Knopfdruck die Wände erzittern lassen und die Auswirkungen einer solchen Naturkatastrophe am eigenen Leib spüren. Ein Ausflug ins Universum Science Center ist in jedem fall ein ganz besonders intensives und persönliches Erlebnis. Der Spaß ist im Eintrittpreis mitinbegriffen.