Seit den Aufständen der Mönche und dem verheerenden Hurrikan Nargis liegt in Burma der Tourismus lahm. Besucher bleiben dem Land der tausend Tempel fern – obwohl die wichtigsten Reisedestinationen, wie z. B. die Königsstadt Mandalay, der Inle-See oder der Tempeldistrikt Bagan, nicht betroffen und die Burmesen von Urlaubern abhängig sind.
Taxifahrer, Hoteliers, Köche, Kellner – weite Kreise der Bevölkerung profitieren direkt oder indirekt vom Tourismus. Für gewöhnlich setzt rechtzeitig zum Ende der Regenzeit im Oktober die Hauptferienzeit ein, jedoch ist davon in diesem Jahr laut Reiseveranstaltern nichts zu merken.
Viele Besucher ändern ihre Reisepläne, weil sie annehmen, dass das ganze Land durch „Nargis“ in Schutt und Asche gelegt wurde. Auch werden viele davon abgeschreckt, dass der Vielvölkerstaat unter dem Regime einer Militärjunta steht.
Die Regierung, die Burma in den letzten 46 Jahren in eines der ärmsten Länder Asiens zu Grunde gerichtet hat, unterstützt das Fremdenverkehrsgeschäft so gut wie gar nicht. Fremde werden mit Skepsis und Misstrauen beobachtet.
Wenn keine Touristen mehr kommen, wird das Regime kaum beunruhigt sein – dazu ist dieser Wirtschaftssektor zu unwichtig. Für die einfachen Burmesen aber kann der Fremdenverkehr essentiell sein: viele der zahllosen entlassene Zimmermädchen oder Fahrer können nun nicht mehr für ihre Familien sorgen. Außerdem bedeutet er als Instrument der Entwicklungskooperation die Bekämpfung von Armut, Zugang zu Bildung etc.